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Digital ist das neue Normal

Ganz im Zeichen der Digitalisierung, sowie ihrer Chancen und Risiken für die Finanzindustrie stand die Universität Liechtenstein am 17.09.2019 im Zuge der ersten Konferenz „Digitalization in Finance and Law“. In Kooperation mit Nägele Rechtsanwälte GmbH und PwC Zürich nahm sich der Propter Homines Lehrstuhl für Bank- und Finanzmarktrecht der Universität Liechtenstein der vielseitigen Facetten dieses Themas an.

Das internationale Publikum bekam viel geboten: Hochkarätige und namhafte ReferentInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beleuchteten die Auswirkungen der Digitalisierung aus verschiedensten Blickwinkeln. Dem Thema Digitalisierung folgend, konnten die rund 80 Besucherinnen und Besucher mittels Konferenz-App an Abstimmungen und Umfragen zu aktuellen Fragen rund um die digitale Finanzindustrie teilnehmen. Zudem konnte das Publikum eigene Fragen an die Experten richten, welche im Rahmen der beiden Podiumsdiskussionen, geleitet von Bianca Lins, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Propter Homines Lehrstuhl sowie Organisatorin und Moderatorin der Veranstaltung, diskutiert wurden.

Keynotes

In ihren Keynotes beleuchteten sowohl S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein und Regierungschef Adrian Hasler die politische Dimension der Digitalisierungsfragen. Sie unterstrichen die Notwendigkeit, jetzt passende regulatorische Weichenstellungen zu setzen, um neue Technologien und Innovationen als Instrumente zur Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen nutzbar zu machen.

Bezogen auf FinTechs schränkte Dennis Kunschke (Partner der DLA Piper UK LLP aus Frankfurt) dahingehend ein, dass die meisten FinTechs sich zwar in bestehende regulatorische Strukturen einfügen; das gelte aber nicht gleichzeitig auch für DLT-basierte Anwendungen. Hier bestehe die grösste Rechtsunsicherheit, die mit der Regulierung eines Digitalen Binnenmarkt bewältigt werden soll.

Liechtenstein könne eine ähnliche Pionierstellung einnehmen wie in den frühen 00er Jahren bereits Estland als europäischer Digitalisierungsvorreiter – lautete der Tenor von Prof. Jan vom Brocke (UniLi) – der Weg zum Erfolg bestehe darin, die Möglichkeiten der Digitalisierung mit weiteren Komponenten zu verknüpfen. Lernen könnte man, wenn man einen Blick nach Asien werfe, so Kamales Lardi (Managing Partner, Lardi & Partner Consulting GmbH), wo es verstanden wird, traditionelle Geschäftsmodelle zu überdenken und neue digitale Konzepte zu entwerfen.

Digital Wallets

E-Banking zählt heute zu den Selbstverständlichkeiten unserer digitalen Zeit. Wie sieht es aber mit „digitalen Wallets“ aus? Wie Cornelia Stengel (Rechtsanwältin, Partnerin, Kellerhals Carrard Zürich AG) eindrucksvoll aufzeigte, fehlt heute oft noch das Bewusstsein, dass es sich bei vielen Anwendungen um ein „digitales Wallet“ handelt. Während nur knapp 40 % der Anwesenden zu Beginn des Vortrages von Frau Stengel der Meinung waren, ein „digitales Wallet“ zu nutzen, stieg diese Zahl nach ihren Ausführungen auf über 70 %. 

Ein vergleichsweise „neues“ Geschäftskonzept besteht etwa im Handel mit Daten – Prof. Nicolas Raschauer (UniLi) und Philipp Rosenauer (PwC Zürich) nahmen sich in ihren Vorträgen der datenschutzrechtlichen Herausforderungen an, die bei der Anwendung und Nutzung neuer Systeme bestehen, sei es die Verwendung von Cloud-Systemen oder auch (einfach nur) E-Banking.  

Neben den regulatorischen Herausforderungen birgt die Nutzung digitaler Systeme freilich auch Schattenseiten. Cyberkriminalität im Finanzmarkt behandelten Andreas Stifel (Senior Specialist, Banking Division, Supervision Section) und Thorsten Höhnke (Senior Executive Vice President, 1stmarkets) mit einem Streifzug durch das Darknet, Quantencomputing und Cyberrisikomanagement.

Crypto-Valley

Zurückkehrend zu den positiven Aspekten der Digitalisierung, illustrierte Ralf Glabischnig (Managing Partner, inacta AG) die Geschäftschancen anhand der historischen Entwicklungen des Crypto-Valleys, das sich nunmehr bis nach Liechtenstein erstreckt. Neben der Innovationsfreundlichkeit und dem richtigen Know-how auf den verschiedensten Ebenen, ist es vor allem die Rechtssicherheit, die das Fürstentum insbesondere mit seinem „Blockchain-Gesetz“ als Standort attraktiv machen. Welche Schlüsselrolle die Blockchaintechnologie bei der Digitalisierung des Finanzplatzes spielt, stellte Thomas Nägele (Rechtsanwalt, Managing Partner, NÄGELE Rechtsanwälte GmbH) dar, der auch auf ausgewählte Fragen rund um die neue Blockchainregulierung einging. „Die eingeschlagene digitale Strategie Liechtensteins stimmt“, verdeutlichte der Ökonom Prof. Michael Hanke (UniLi) im Rahmen der zweiten Podiumsdiskussion. Und so waren sich am Ende eines spannenden Konferenztages der Regierungschef Adrian Hasler und alle Experten einig: Liechtenstein ist am richtigen Weg. 

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