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4709730: FU_Grenzraum ethnografisch erkunden

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Semester:SS 19
Art:Modul/LV/Prüfung
Sprache:Deutsch
ECTS-Credits:3.0
Plansemester:1-6
Lektionen / Semester:30.0 L / 22.5 h
Selbststudium:67.5 h

Modulleitung/Dozierende

Studiengang

Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre (01.09.2012)
Masterstudium Architektur (01.09.2014)
Bachelorstudium Architektur (01.09.2014)
Masterstudium Information Systems (01.09.2015)
Masterstudium Finance (01.09.2015)
Masterstudium Entrepreneurship (01.09.2015)

Beschreibung

Die meisten von uns an der Uni Liechtenstein zählen dazu: Wir sind Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Wir bewegen uns als Studierende oder Gastarbeitende in Liechtenstein oder fahren von Liechtenstein aus regelmässig über die Grenze ins nahe Ausland.
Liechtenstein ist somit ein Gebiet, das geografisch, staatlich und politisch definiert wird und das ein kulturelles Ordnungssystem bietet. Doch was macht diesen "Grenzraum" aus? Wie wird er individuell wahrgenommen, wie wird er erlebt, welche Geschichte und welche Geschichten ranken sich um ihn? Welche Strukturen und Regeln wirken konkret, welche symbolisch und wie zeigt sich die materielle Ausgestaltung dieses Grenzraums?
Wir erkunden den Grenzraum ethnografisch entlang von Figuren, Bildern, Geschichten. Wir loten aus, welche Grenzen politisch, sozial, alltagskulturell oder symbolisch wirksam sind und was für Übergänge, Überschritte und Bewegungen generiert werden.

Derlei Fragestellungen und weiteren von euch Studierenden aufgespürten Einblicke und Fragen zur Thematik Grenzraum gehen wir in diesem Kurs nach, indem wir kulturanalytische Werkzeuge erproben und anwenden. Dabei beziehen wir uns auf theoretische und methodische Prinzipien der Ethnografie. D.h. wir verlassen den Seminarraum und gehen ins Feld: beobachten mit einem "ethnografischen Blick", was Menschen tun, wie sie es tun, welche Dinge sie benutzen, was sie wissen und wie sie kommunizieren. Wir üben das genaue Hinschauen, Beobachten und Zuhören und testen multisensorielle Herangehensweisen. Wir achten auf das menschliche Verhalten, die Beziehungen zwischen Menschen und Dingen, nehmen ästhetische Codes, Markierungen und Symbole in den Blick und suchen nach Möglichkeiten, die eigenen Beobachtungen und Erkenntnisse zu beschreiben, zu deuten, zu interpretieren und zu präsentieren.

Die Lehrveranstaltung bietet in einem explorativen Format des forschenden Lernens zur Grenzraumthematik die Möglichkeit, eigene Interessen und Fragen zu Ethnografie einzubringen, die Übersetzung und den Anschluss an eure Fachbereiche zu zeigen und zu diskutieren.

Lernergebnisse

Die Studierenden
- lernen theoretische und methodische Grundsätze der Ethnografie kennen
- erproben ethnografische Methoden des Beobachtens und Zuhörens im Feld
- stellen Bezüge zwischen ethnografischen Grundsätzen und der eigenen Fachrichtung oder dem eigenen Schwerpunkt der Architektur und der Wirtschaftswissenschaften her
- reflektieren die Bezeichnungen "Grenzraum", "Raum" und "Kultur" kennen unterschiedliche Zuschreibungen sowie Kontexte
- diskutieren die Erfahrungen der eigenen empirischen, ethnografischen Feldforschungsübung

Kompetenzen

Lehrmethoden

Die Veranstaltung findet grösstenteils als Blockwoche während der Einführungswoche statt (Mo 11.2.2019 bis Fr 15.2.2019). Es sind während all dieser Tage Lehrinputs, Feldübungen, Diskussionen und Gruppenarbeiten geplant, sie sind als Vorbereitung und Begleitung der eigenen, kleinen Feldforschungsübung angelegt. Diese Arbeiten werden in der abschliessenden, schriftlichen Zusammenfassung am Modulende reflektiert.
Zum Leistungsnachweis gehört der Besuch des Campus Gesprächs am Mi 20.2.2019, 18:30-20:00 zur Thematik "Grenzen und Migration" des Kulturanthropologen Walter Leimgruber aus Basel.

Voraussetzungen (inhaltlich)

Neugierde an einem experimentellen Lehrformat und Mut, den eigenen Schreibtisch zu verlassen, neue Methoden zu erproben und im Feld kleine Forschungsübungen zu unternehmen.
Der Kurs richtet sich sowohl an in Ethnografie unerfahrene als auch an darin erfahrenere Studierende.
Das Lehrformat ist Teil einer strategischen Partnerschaft zwischen den Universitäten Liechtenstein, Graz und der Hafencityuniversität Hamburg.

Literatur

Eine Leseliste mit den Pflichttexten wird zum Kursbeginn ausgehändigt und online bereitgestellt.

Prüfungsmodalitäten

Teilleistung A: 50 % aktive Teilnahme an Kurs (Lektüre, Übungen, Diskussionen)
Teilleistung B: 50 % eigene kleine Feldforschung mit Bezug zum eigenen Fach (inkl. Präsentation, Kurzbericht, und Reflexion)
Teilleistung C: Teilnahme am Campus Gespräch, 20.2.2019, 18:00-19:45 zu Heimat und Migration - Von der Suche nach Grenzen im Zeitalter der Entgrenzung, Prof. Dr. Walter Leimgruber

Anwesenheitspflicht: 80%, aber verpflichtend

  • Die geforderten Leistungsnachweise werden entsprechend der unter "Beurteilung" aufgeführten Modalitäten ausgestellt.
  • Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht.
  • Die Erfüllung der Anwesenheitspflicht ist eine notwendige Voraussetzung für den positiven Abschluss einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung.
  • Die Anwesenheit muss für mind. 80% der Kontaktzeiten nachgewiesen werden.
  • Die Überprüfung und schriftliche Dokumentation der Anwesenheitspflicht obliegt dem/der jeweiligen Dozierenden, der/die diese zumindest bis zum Abschluss des Semesters aufbewahrt.
  • Für Fehlzeiten, die über die definierten Abwesenheiten hinausgehen, gilt Attestpflicht.
Es obliegt der Leitung der Koordinationsstelle für fakultätsübergreifende Wahlfächer den Versäumnisgrund zu genehmigen.
  • Der Besuch einer anderen Veranstaltung der Universität gilt nicht als entschuldigte Abwesenheit.

Beurteilung

Bestanden / nicht bestanden

Kommentar

Fakultätsübergreifendes Wahlfach:
Es gelten spezielle Anmeldemodalitäten.

Prüfungen

  • P-FU_Grenzraum ethnografisch erkunden (SS 19, in Planung)