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5411252: Summerschool: Die unglaubliche Vielfalt der Zersiedlung

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Semester:WS 22/23
Art:Modul/LV/Prüfung
Sprache:Deutsch
ECTS-Credits:3.0
Plansemester:2-6
Lektionen / Semester:28.0 L / 21.0 h
Selbststudium:69.0 h

Studiengang

Bachelorstudium Architektur (01.09.2019)
Masterstudium Architektur (01.09.2019)

Beschreibung

Die unglaubliche Vielfalt der Zersiedlung - Interdisziplinäre Summer School für eine nachhaltige Raumentwicklung im Alpenrheintal

Obwohl der Begriff Zersiedlung gemeinhin als einfache Abwertung raumplanerischer Fehlentwicklungen genutzt wird, zeigt sich bei genauerem Hinsehen die unglaubliche Vielfalt zersiedelter urbaner Landschaften. Im Rahmen dieser Summer School begegnen wir dieser Vielfalt auf Ebene der Nachbarschaften, dort wo Einfamilienhaus und Hochregallager, Großwohnsiedlung und Eisenbahntrasse, Maisfeld, Golfplatz und Weltmarktführer aufeinandertreffen. Damit rückt eine Quartiersperspektive (Maßstab 1:500 - 1:2000) in den Mittelpunkt der Betrachtung, bei der nicht von funktionalem Denken ausgegangen wird, sondern von multidimensionalen planerischen und räumlichen Herausforderungen und vielfältigen Lebenswelten von Bewohner*innen. Dabei steht die Frage im Fokus, welche sozialen und baulichen Potentiale eine zersiedelte Region wie das Alpenrheintal mit sich bringt und wie diese experimentell und prototypisch weiterentwickelt werden könnte. Eine inter- und transdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise ist daher das Gebot der Stunde, will man diese zersiedelte Landschaft im Sinne einer nachhaltigen Raumentwicklung "re-fitten".

Geographiestudierende der Universität Münster und Architekturstudierende der Universität nähern sich gemeinsam theoretischen Grundlagen, konzeptionellen Zugängen sowie umsetzungsorientierten Methoden für eine nachhaltige Raumentwicklung in ausgewählten Gemeinden des Alpenrheintals an. Ein Konzept aus vier Bausteinen ermöglicht es den Studierenden sich durch Vorträge, Exkursionen und Wanderungen die Lage in der Untersuchungsregion anzueignen und theoretisches Grundwissen durch anregende Literaturarbeit aufzubauen. In interdisziplinär zusammengestellten Projektgruppen werden dann in Zusammenarbeit mit Gemeinden in der Region spezifische Fragestellungen erarbeitet, auf deren Basis Entwurfsansätze und Modelle zur experimentellen Bearbeitung der Fragestellung entwickelt werden. Am Ende der 10 Tage soll ein gemeinsamer Rundgang/Rundfahrt durch die verschiedenen Gemeinden stattfinden, an dem die Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden.

Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Studierende pro Universität beschränkt. Arbeitssprache ist deutsch.

Aufbau in vier Bausteinen
Seminargruppe = alle 20 Teilnehmenden der Summer School
1. IM FELD: Annäherung an das Alpenrheintal und Vermittlung der Themenstellung durch Exkursionen, Vorträge
2. IM ATELIER: Annäherung an die theoretischen Grundlagen im Rahmen von Literatur-Recherchen und Lesekreisen
Kleingruppen (5 Gruppen à 4 Personen, je zwei Architektur und Geographie)
3. IM FELD: Entwicklung von Fragestellungen und Operationalisierung im Rahmen eines kleinen Forschungsdesigns (Durchführung von Interviews, Beobachtungen etc.)
4. IM ATELIER und IM FELD: Verarbeitung und Umsetzung anhand eines Modells, Experiments, Prototyps

Kompetenzen

    • erarbeiten fachspezifische Aufgaben und Fragestellungen
    • erstellen einen Projektplan für ein selbstinitiiertes Projekt oder für ein Projekt, das vom Institut für Architektur und Raumentwicklung ausgeschrieben wird
    • kennen Phasen, Methoden und Kriterien des Projektmanagements, können diese einordnen, deuten und anwenden (z. Bsp. Schritte planen und kontinuierlich überprüfen, Ressourcen sinnvoll einsetzen und nutzen)
    • können Wertebezogene Aspekte in interdisziplinärer Perspektive reflektieren (z. Bsp. soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit)
    • können disziplinäre Fachkompetenzen (Wissen und Fertigkeiten) projektbezogen erweitern, vertiefen und anwenden (Grundlagenwissen über besondere Zielgruppen oder besondere Problemstellungen oder Handlungsfelder des Studiengangs, gesellschaftliche oder rechtliche Rahmenbedingungen mit Relevanz für den Studiengang kennen, verstehen, einordnen und nutzen)
    • können Perspektivenwechsel kennzeichnen, erklären und aktiv einsetzen
    • haben grundlegende Kenntnisse der praktischen Umsetzung von architektonischen Entwürfen
    • verstehen die komplexe Umsetzung vom Entwurf zum Projekt
    • übersetzen theoretisches Wissen in die Praxis
    • führen Aufgaben selbstständig aus und demonstrieren in der Umsetzung persönliche Effektivität
    • unterscheiden zwischen den verschiedenen Projektphasen und erkennen dabei die Beziehung der Phasen zueinander
    • evaluieren unterschiedliche Methoden für die entwickelten Aufgaben und überprüfen die Ergebnisse
    • können Ideen, Informationen und Argumente im architektonischen Diskurs verstehen, werten und in der Praxis umsetzen
    • stärken ihre Eigenständigkeit und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft durch praxisrelevante Arbeit
    • erstellen einen Antrag
    • entwickeln Ideen
    • kennen und verstehen Faktoren erfolgreicher Einzel- oder Teamarbeit und können Methoden und Regeln erfolgreicher Einzel- oder Teamarbeit in die Praxis umsetzen
    • recherchieren Projektthemenbezogen in Datenbanken, Internet und in der Bibliothek
    • können komplexe Texte kritisch lesen und analysieren, Strukturen erkennen und Widersprüche aufdecken sowie Fakten von Interpretationen unterscheiden
    • übersetzen ihre Idee in die Praxis
    • stellen ihr Projekt visuell dar und kommunizieren es in Sprache und Schrift verständlich
    • können sachgerechte und zielgruppenspezifische Präsentation von Projektinhalten erstellen und durchführen
    • überprüfen die Darstellungsmethode und stimmen diese auf ihr Projekt ab
    • setzten sich rückblickend mit dem Prozess auseinander
    • können Projektergebnisse nach wissenschaftlichen Kriterien dokumentieren, gliedern und aufbereiten (Projektdokumentation, Abschlussbericht, Abschlusspräsentation)
    • lernen das Arbeiten im Team
    • können im interdisziplinären Kontext adressatenbezogen kommunizieren
    • lernen das selbstständige Initiieren von Projekten
    • können andere Fachperspektiven bewusst einnehmen
    • können verbindliche Standards professioneller mündlicher und schriftlicher Kommunikation kennen, verstehen und anwenden
    • können wissenschaftliche Erkenntnisse angemessen in projektbezogene Situationen und Kontexte übertragen und einbringen
    • können eigenes Problemlöseverhalten reflektieren und selbst regulieren

Prüfungsmodalitäten

Anwesenheitspflicht 90%
Projektdokumentation

Prüfungen

  • PAR MA 19_Summerschool: Die unglaubliche Vielfalt der Zersiedlung (WS 22/23, in Bewertung)