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Kulturelle Identitäten: Anna Heringer

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Architektur-Vortrag

Termin

03.03.2016 18:00 - 19:00

Inhalt

Identitäten sind nichts Vorgefundenes, noch sind sie etwas Selbstverständliches. Wir formen und verändern sie permanent, um sie an uns und an unseren kulturellen Kontext anzupassen. Für diesen sozialen Prozess spielen einerseits Traditionen und Erinnerungskulturen eine wichtige Rolle. Andererseits verhandeln wir unsere kulturellen Identitäten auch, indem wir unsere Gegenwart kritisch diskutieren und Visionen entwickeln. Im Vordergrund steht jedoch der Mensch selber, der über vielseitige Formen der im-/materiellen Kommunikation Identitäten konstruiert.

Im Wintersemestersemester 2016/17 beschäftigen wir uns mit dem Thema kultureller Identitäten. Zur Vorbereitung und Auseinandersetzung für die Entwurfsstudios beleuchten drei Vorträge die vielschichtigen Facetten dieses Phänomens. Dabei wird das Thema nicht nur aus Sicht von Architekten und Raumplanern beleuchtet, sondern auch durch kulturwissenschaftliche, kuratorische, historische,künstlerische und soziologische Sichtweisen erweitert. Über die Auseinandersetzung mit konkreten Orten vor unserer Haustür sowie mit abstrakten Räumen in unserer globalen Welt bereichern und hinterfragen die Vortragenden unser Denken, Entwerfen und unsere Aufgabenfelder als Architekten und Raumplaner.

Anna Heringer

Kulturelle Identitäten werden durch kulturelle Handlungen (Bräuche) und Artefakte ausgedrückt. Auf welchen weiteren Ebenen drücken wir unsere kulturellen Identitäten aus? Was sagen spezifische Nutzungen und Typologien über eine Kultur aus (etwa Saunen im skandinavischen oder Kaffeehäuser im arabischen Raum, oder unterschiedliche Wohntypologien im städtischen oder ländlichen Raum)? Und warum lebte Ötzi eigentlich nicht im Iglu?
Die deutsch-österreichische Architektin Anna Heringer referiert über ihre sozial engagierten Projekte in Bangladesh, China und Afrika, die stets auf lokale Bedürfnisse antworten. Einerseits beleuchtet sie die Art und Weise, wie sie Materialien einsetzt und Typologien auf unterschiedliche (bau)kulturelle Kontexte adaptiert. Andererseits stellt sie die vielseitigen Akteure vor, die an diesem Prozess beteiligt sind und die dazu beitragen, unser Europäisches Verständnis von Bauprozessen zu erweitern.

Anna Heringer ist Architektin. Sie wurde mit dem Bau der METI School in Rudrapur, Bangladesch, bekannt, die sie als Diplomarbeit entworfen und realisiert hat. Seither hat Heringer durch Bauten hauptsächlich in Asien, Afrika und durch die Architekturlehre in Stuttgart, Linz, Wien und der ETH Zürich ihren mehrfach ausgezeichneten Architekturansatz, der auf lokalen Baumaterialien und Arbeitskräften beruht, weiterentwickelt. Ihr zentrales Anliegen ist es, durch das persönliche Engagement des Architekten soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge im Planungs- und Bauprozess schrittweise aufzubauen und deutlich zu machen. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Museen weltweit ausgestellt, wie beispielsweise im MoMA New York und der Biennale in Venedig. Sie erhielt u.a. den Aga Khan Award for Architecture, AR Emerging Architects Award und den Global Award for Sustainable Architecture. Die UNESCO verlieh ihr einen Ehrenprofessortitel für „Earthen Architecture, Building Cultures and Sustainable Development.

Information

Dr. sc. Vera Kaps

 

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