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5009918: FU_Arguments on Terror: Eine Einführung in die Kunst des rationalen Argumentierens

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Semester:WS 20/21
Type:Module/Course/Examination
Language:German
ECTS-Credits:3.0
Scheduled in semester:1-6
Semester Hours per Week / Contact Hours:30.0 L / 22.5 h
Self-directed study time:67.5 h

Module coordination/Lecturers

Curricula

Bachelor's degree programme in Business Administration (01.09.2012)
Master's degree programme in Architecture (01.09.2014)
Bachelor's degree programme in Architecture (01.09.2014)
Cross faculty elective subjects (01.09.2014)
Master's degree programme in Information Systems (01.09.2015)
Master's degree programme in Finance (01.09.2015)
Master's degree programme in Entrepreneurship (01.09.2015)
Master's degree programme in Entrepreneurship and Management (01.09.2018)
Master's degree programme in Information Systems (01.09.2019)
Bachelor's degree programme in Architecture (01.09.2019)
Master's degree programme in Architecture (01.09.2019)
Master's degree programme in Entrepreneurship and Management (01.09.2020)
Master's degree programme in Finance (01.09.2020)

Description

Ist es um der Vermeidung einer Katastrophe willen erlaubt, Passagierflugzeuge, die von Terroristen entführt und als Waffe eingesetzt werden, abzuschießen, oder ist dies völlig ausgeschlossen? Ist es statthaft, einen Terroristen, der eine Bombe platziert hat, die zahlreiche Menschen zu vernichten droht, der Folter zu unterziehen, um die eventuell lebensrettenden Informationen aus ihm herauszupressen, oder ist das prinzipiell unzulässig? Argumentativen Auseinandersetzungen wie diesen, sowohl schriftlicher als auch mündlicher Natur, kommt in modernen Gesellschaften mit ihren zahlreichen konfliktträchtigen Problemen in Politik, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft - nicht zuletzt auch im Alltag - eine überragende Bedeutung zu. Daraus erhellt, dass diese Gesellschaften "grundsätzlich auf die argumentative Rationalität jedes einzelnen Bürgers angewiesen" (K. Bayer) sind und in ihnen die Kunstfertigkeit des rationalen Argumentierens in nahezu allen Lebensbereichen eine Schlüsselkompetenz darstellt.
Sicherlich beherrschen wir implizit - d.h., ohne darüber Rechenschaft geben zu können, wie wir es anstellen - alle das Geschäft des Argumentierens, die einen besser, die anderen schlechter. Wir wissen nicht genau, wie es funktioniert, und gleichwohl funktioniert es. Die Lehrveranstaltung sucht indes, über diesen Zustand des bloßen Könnens hinauszukommen; sie sucht, das explizit zu machen, was implizit schon mehr oder weniger gut beherrscht wird. Zum einen soll dadurch die Fähigkeit des Argumentierens verbessert werden, denn besonders in schwierigen Fällen hilft uns unsere Intuition allein oft nicht weiter: "Argumentieren ist eine Kunst, eine Technik, die man lernen und durch Üben verbessern kann. Wie in allen Künsten ist hier die Beherrschung des Handwerklichen grundlegend" (J. Walther). Und zum anderen sollen dadurch die Voraussetzungen für einen reflektierten Umgang mit den Methoden, Prinzipien und Kriterien des Argumentierens geschaffen werden, d.h., dieselben sollen explizit gemacht werden, sodass sie selbst zum Gegenstand der Analyse und Kritik werden können.
Vor diesem Hintergrund möchte die Lehrveranstaltung die Studierenden zunächst mit den Grundlagen der Argumentationstheorie vertraut machen: u.a. der Natur und Struktur von Argumenten, deduktiven und induktiven Argumentationsformen, der visuellen und schematischen Darstellung von Argumenten, der Rekonstruktion und Evaluation von Argumenten sowie üblichen formalen und materialen Fehlschlüssen. Sodann beschäftigt sich die Lehrveranstaltung - gleichsam in Erprobung der gelernten Grundlagen - eingehend mit Argumentationen zu den beiden eingangs geschilderten Szenarien, wobei zu Illustrationszwecken auch auf fiktionale Bearbeitungen derselben ("Terror - Ihr Urteil", "Unthinkable - Der Preis der Wahrheit") rekurriert wird.

Lecture Goals

Die Lehrveranstaltung soll
¢ den Studierenden bewusstmachen, dass wir bzw. andere nicht immer genügend darauf achten, ob wir bzw. sie gut argumentieren,
¢ den Studierenden ein Basiswissen in der Kunstfertigkeit des rationalen Argumentierens vermitteln,
¢ den Studierenden erste Einblicke in die traditionelle Syllogistik und moderne formale Logik bieten,
¢ den Studierenden das Rüstzeug bereitstellen, das eigene Argumentieren auf mündige und kritische Art und Weise zu betreiben,
¢ die Studierenden befähigen, das Argumentieren anderer auf ebensolche Art und Weise zu analysieren und zu evaluieren und
¢ den Studierenden Prinzipien der Ethik (des Argumentierens) vermitteln.

Qualifications

Lectures Method

Es wird eine medienunterstützte Vorlesung mit Frage- und Diskussionsmöglichkeit geboten in Kombination mit Phasen, in denen vielfältige Übungsaufgaben bearbeitet werden. Dabei kann es sich, was die verwendeten Materialien im ersten Teil betrifft, um eine Thomas von Aquin-Argumentation, eine Studie aus der experimentellen Psychologie, ein Law School Admission Test-Beispiel, ein Märchen der Gebrüder Grimm, einen Monty Python-Sketch, eine Mercedes-Benz-Werbung, einen Blogeintrag, eine Textpassage aus einem Roman, einen Ausschnitt aus einem Science-Fiction-Film u.v.a.m. handeln. Im zweiten Teil greift die Lehrveranstaltung, die verwendeten Materialien betreffend, auf ausgesuchte Argumentationen aus der deutsch- und englischsprachigen Diskussion zu den beiden zu Beginn erwähnten Szenarien zurück. Zwecks Festigung und Vertiefung der gelernten Inhalte sind Hausübungen (Lektüre, Übungsaufgaben) vorgesehen, welche dann in der nächsten Lehrveranstaltung besprochen werden.

Literature

Copi, Irving (1998): Einführung in die Logik, München: Wilhelm Fink Verlag.
Ecker, Malte W. (2006): Kritisch argumentieren, Aschaffenburg: Alibri Verlag.
Kreeft, Peter (2005, Zweite Auflage): Socratic Logic. A Logic Text Using Socratic Method, Platonic Questions, and Aristotelian Principles, South Bend (Indiana): St. Augustine's Press.
Salmon, Wesley C. (1983): Logik, Stuttgart: Reclam Verlag.
Tetens, Holm (2004): Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung, München: Verlag C. H. Beck.
Weimer, Wolfgang (2005): Logisches Argumentieren, Stuttgart: Reclam Verlag.

Materials

Arbeitsmaterialien werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Exam Modalities

  • Die geforderten Leistungsnachweise werden entsprechend der unter "Beurteilung" aufgeführten Modalitäten ausgestellt.
  • Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht.
  • Die Erfüllung der Anwesenheitspflicht ist eine notwendige Voraussetzung für den positiven Abschluss einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung.
  • Die Anwesenheit muss für mind. 80% der Kontaktzeiten nachgewiesen werden.
  • Die Überprüfung und schriftliche Dokumentation der Anwesenheitspflicht obliegt dem/der jeweiligen Dozierenden, der/die diese zumindest bis zum Abschluss des Semesters aufbewahrt.
  • Für Fehlzeiten, die über die definierten Abwesenheiten hinausgehen, gilt Attestpflicht. Es obliegt der Leitung der Koordinationsstelle für fakultätsübergreifende Wahlfächer den Versäumnisgrund zu genehmigen.
  • Der Besuch einer anderen Veranstaltung der Universität gilt nicht als entschuldigte Abwesenheit.

Assessment

Benotung

Prüfungsmodus:
Teilleistung A: 2 schriftliche Prüfungen (50 %)
Teilleistung B: 2 Hausübungen (25 %)
Teilleistung C: Kontinuierliches aktives Vorbereiten der (Hausübungen) und Mitarbeiten in der Lehrveranstaltung (25 %)
Anwesenheitspflicht: 80%, aber verpflichtend

Comments

Cross-faculty elective subject:
Notice the special Multi-stage allocation process.

Exams

  • P-FU_Arguments on Terror: Eine Einführung in die Kunst des rationalen Argumentierens (WS 20/21, in Planung)