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Campus Gespräch I - Vom Neolithikum bis heute: Die Revolution gegen das "Jetzt"

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Lecture

Date

Mittwoch, 22. September 2021
18 Uhr
Auditorium

Content

Im Gegensatz zum Lebensprinzip des "Jetzt" im gesamten Paläolithikum, das perfekt in die Natur eingebettet war, brachte die Sesshaftigkeit und die Ernährungssicherheit durch den Pflanzenanbau eine völlige Abkehr vom "Jetzt" und erforderte eine planerische, rechnende Dimension. Pflanzenbau und Sesshaftigkeit zogen die Bildung von Hierarchien nach sich: Eine dichtere Siedlungsweise erforderte Regeln, wer wem bei Begegnungen auszuweichen hat. Die Entwicklung des materiellen Besitzes, mit dessen Dominanz als Ausdruck sozialer hierarchischer Hochstellung, wurde in vielen Gesellschaften das treibende Motiv für einen Sinn des Lebens. Es entstanden Strategien für mehr Macht und Besitz als Selbstzweck. Wenn man sich nun nach mehr "Jetzt" sehnt (eine neue Utopie) ist die Reflektion dieses historischen Prozesses eine Voraussetzung, um die Natur als Taktgeberin des "Jetzt" zu erkennen, zu verstehen und zu respektieren. Die Macht der Natur, wie sie sich eben in einer Pandemie wie der gegenwärtigen manifestiert, kann bei entsprechender Wahrnehmung ein Weckruf sein.

Andreas Moser, geboren 1956, studierte Biologie an der Universität Basel. Er war am Schweizerischen Tropeninstitut für die Haltung tropischer Gifttiere verantwortlich und baute seine Tätigkeit als Wissenschaftsjournalist sukzessive aus. Über die Sendung «Karussel» gelangte er zum Schweizer Fernsehen. Danach trat er in die dortige Wissenschaftsredaktion ein, die 1988 das Konzept für «Netz Natur» entwickelte. Von 1989 bis 2021 moderierte Moser die Sendung. Für seine Arbeit erhielt er mehrere Preise.

Information Contact

Kirsten Steinhofer

Deadline

Sep 22, 2021

 

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