uni.liNeuigkeitenWissenschaftlerin der Universität Liechtenstein mit dem Forschungspreis für Architektur der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen für das Jahr 2022 ausgezeichnet
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Wissenschaftlerin der Universität Liechtenstein mit dem Forschungspreis für Architektur der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen für das Jahr 2022 ausgezeichnet

Dr. Clarissa Rhomberg wurde für ihre Abschlussabeit mit dem Forschungspreis für Architektur der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen für das Jahr 2022 ausgezeichnet. Die Nachwuchsförderung ist eines der vorrangigen Anliegen der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen, wozu im Vorjahr ein hochkarätig besetzter Think Tank zum Thema Architekturausbildung ins Leben gerufen wurde.

Dr. Rhombergs Arbeit mit dem Titel „Fair Building. A Discourse and Action Analysis of Social Responsibility in the Construction Process and Its Challenges for Internationally Practising Architects and Their Firms“ erhielt innerhalb der Bundessektion besondere Aufmerksamkeit als herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeit.

In dieser Studie sollen die Auswirkungen und die Bedeutung sozial verantwortlichen Verhaltens für Architekten und Unternehmen in der internationalen Baupraxis untersucht werden. Es wird untersucht und bewertet, wie diese Themen von (1) dem einzelnen Architekten, (2) der Organisationsstruktur von Architekturbüros und (3) dem Architekturbetrieb reflektiert und umgesetzt werden.

Diese Studie vereint verschiedene theoretische Ansätze aus (1) der Nachhaltigkeitsforschung, die auf Bauprozesse angewandt wird, (2) der Rolle der Ethik in globalisierten professionellen Planungsdienstleistungen, (3) der Unternehmensführung und Wirtschaftsethik sowie der Stakeholder-Theorie in einem globalisierten Bauunternehmen und (4) dem Konzept der gemeinsamen Wertschöpfung. Empirisch wird das Instrument der argumentativen Diskursanalyse (Experteninterviews, Stakeholderanalyse und Inhaltsanalyse von Berichten) eingesetzt. Sie untersucht die Rolle und die Möglichkeiten österreichischer, deutscher und Schweizer Architekten und Architekturbüros, in einem globalisierten und multikulturellen Kontext sozial verantwortlich zu handeln.

Die Studie zeigt, dass sich die ethischen Herausforderungen in der zeitgenössischen globalen Architekturpraxis rapide verschärfen. Die Ergebnisse werfen ein Licht auf die sich verändernde ethische Rolle und soziale Verantwortung einzelner Architekten und Firmen. Schließlich schafft diese Studie einen soliden Rahmen für Architekturbüros, um ihre Fähigkeit zu verbessern, in einer sozial verantwortlichen Weise zu arbeiten und zu handeln.

Aus praktischer Sicht stellt diese Studie ein neues "Fair Building"-Konzept auf und bietet konkrete Vorschläge für einen neuen Ansatz in der Ausbildung, um Architekten auf diese Herausforderungen vorzubereiten und Kapazitäten für Firmen aufzubauen, die in einem globalisierten Kontext sozial verantwortlich handeln.