Inhalt & Dozierende

Der postgraduale Masterstudiengang MBA in Corporate Finance & Accounting bereitet die Studierenden auf qualifizierte und führende Tätigkeiten im Finanzbereich in international orientierten familiengeführten und mittelständischen Unternehmen vor. Er vermittelt praxisorientiert Fachinhalte, die zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen erforderlich sind.

Der Weiterbildungsstudiengang ist in zwei Segmente aufgeteilt. Er besteht zum Einen aus elf BWL-Grundlagenmodulen (jeweils 2 ECTS – insgesamt 22 ECTS), zum anderen aus sechs Vertiefungsmodulen im Bereich Corporate Finance & Accounting (2-5 ECTS - insgesamt 22 ECTS), der Masterthesis (15 ECTS) und dem Thesis Kolloquium (1 ECTS).

Die Besonderheit des Studiengangs ist die gemeinsame Entwicklung und Durchführung der Grundlagenmodule durch die Institute für Finance (MBA Corporate Finance & Accounting) und für Entrepreneurship (MBA Technologie und Innovation). Dies fördert eine interdisziplinäre Betrachtungsweise und eröffnet einzigartige Netzwerkmöglichkeiten für die Studierenden. Den Studierenden wird - nach Absprache - ermöglicht, Vertiefungsveranstaltungen des jeweils anderen Studiengangs zu besuchen.

Das Vertiefungsstudium wird zudem von Kaminabenden begleitet, in deren Rahmen herausragende und erfolgreiche Persönlichkeiten ihre Erfahrungen und Sichtweisen mit unseren Studierenden teilen. Ein Kaminabend besteht aus Vortrag und anschliessender Diskussion sowie einem informellen Austausch und Networking während eines Apéro.

 

Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Integrales Management

Die Veranstaltung Integrales Management bildet die Auftaktveranstaltung. Sie führt die Studierenden in grundlegende Methoden und Aufgaben des Managements ein. Grundlage ist dabei der ganzheitliche Orientierungsrahmen des renommierten St. Galler Managementmodells, einschliesslich aller relevanten Dimensionen und ihrer Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens sowie der darauf basierenden funktionalen Einbettung und Interdependenz der einzelnen Module des Curriculums.

Unternehmensstrategie

Es werden Begriffe, Denkschulen und Ansätze des strategischen Managements (Wettbewerbsstrategien, Lebenszyklusstrategien, Portfoliostrategien, Wachstumsstrategien, Globalisierungsstrategien, Ressourcen- und Kompetenzstrategien, Make-or-Buy-Strategien) erlernt. Vertieft wird dieses Wissen mit Instrumenten des strategischen Managements wie Strategieentwicklung, strategisches Controlling / Balanced Scorecard oder strategische Veränderungsprozesse. Letztlich mündet dies im Verständnis zu einer konkreten Vorgehensmethodik zur Erarbeitung einer Strategie (Strategische Analyse, Strategische Entscheidungsoptionen, Beurteilungs- und Entscheidung, Kommunikation und Umsetzung).

Ökonomie

Die Studierenden lernen volkswirtschaftliche Entwicklungen und deren Einflüsse auf Unternehmungen zu erkennen und zu beurteilen. Sie erarbeiten sich ein fundiertes Grundwissen und setzen sich mit aktuellen Entwicklungen auseinander. Das Modul vertieft die grundlegenden Konzepte aus der Mikro- und Makroökonomie und behandelt gesamtwirtschaftliche Entwicklungsprozesse (Konjunktur, Wachstum, Strukturwandel) einschliesslich der Geldpolitik (Nationalbank, Inflation, Geldmengensteuerung, Wechselkurs). In der Betrachtung von gesamtwirtschaftlichen Prozessen wird auf die Analyse von technischem Fortschritt in der Ökonomie (Technische Pfadabhängigkeit, technologische Trajektorien, Technologiepolitik) eingegangen.

Marketing Management

In diesem Modul wird eine systematische Einführung in die Denkweise des Marketings, seine Prinzipien, Entscheidungstatbestände, Instrumente und Methoden gegeben. Die Veranstaltung soll den Studierenden ein Grundverständnis der Aufgaben und Ziele einer marktorientierten Unternehmensführung vermitteln. Die Studierenden sollen anschliessend in der Lage sein, Praxisfälle aus einer Marketingperspektive zu analysieren bzw. beurteilen und unter Verwendung der einschlägigen Terminologie Lösungsvorschläge zu entwickeln.
Im Speziellen gibt die Veranstaltung einen Überblick über verschiedene Themenbereiche. Diese erstrecken sich von den Grundlagen des Marketing, die durch die Merkmale, Entwicklungsphasen und institutionelle Besonderheiten näher definiert werden, über das Thema Unternehmen und Absatzmarkt, welche die Marktgrösse, -anteile, -segmentierung und -abgrenzung beinhalten, bis hin zum Käuferverhalten. Beim Käuferverhalten geht es in die Bereiche Psychologische Grundlagen und Typologisierung von Kaufentscheidungen. Weitere Themenbereiche im Marketing Management sind auch die Aufgaben, Formen und Methoden der Marktforschung sowie das strategische Marketing mit ihren Methoden, Zielen, Strategien und Massnahmen. Zum Schluss werden die neueren Erscheinungsformen des Marketings sowie das operative Marketing mit seinen vier Sektoren, Produkt, Preis, Distribution und Kommunikation behandelt. 

Prozessmanagement

Unternehmen unterliegen wiederkehrenden Konjunkturschwankungen. Ziel des Prozessmanagements ist es, durch die systematische Nutzung vorhandener oder ggf. zu sammelnder Informationen die eigene Tätigkeit am Markt einerseits optimal auf den Kunden auszurichten und andererseits durch maximale Effizienz und Standardisierung die eigenen Reibungsverluste zu minimieren bzw. den eigenen Ertrag zu maximieren. Vor diesem Hintergrund werden im Modul folgende Themengebiete behandelt:
Grundlagen zum Prozessmanagement sind das Vorgehenskonzept zur Einführung eines Prozessmanagements, Methoden zur Prozessidentifikation und Prozessimplementierung, das Prozesscontrolling sowie die Methoden zur Prozessverbesserung und Prozesserneuerung. Auch das Customer Relationship Management, Supply Chain Management und das Product Lifecycle Management sind wichtige Bestandteile des Prozessmanagement.

Logistik

Die Studierenden lernen die grundlegenden logistischen Konzepte, Strategien und Philosophien in der Beschaffung, Produktion, Planung und Distribution kennen, sowie die Umsetzung dieser Konzepte und Strategien. Es geht dabei insbesondere um die Erkenntnis, dass in der Logistik der Systemgedanke und die Vernetzung von Anlagen, Informationen und Materialflüssen einen hohen Stellenwert haben. Die Studierenden verstehen Logistik als Querschnittsfunktion über unterschiedliche Unternehmens- und Wirtschaftsbereiche und erkennen die hohe Vernetzung verschiedener Methoden und Instrumente. Sie werden in die Lage versetzt, verschiedene Logistiksysteme und ihre Komponenten zu identifizieren, zu analysieren und hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten zu bewerten. Sie können die Systembestandteile differenzieren und ansatzweise Stärken und Schwächen in Realsystemen erkennen.

HR Management & Führung

Dieses Modul behandelt Aspekte und Methoden des Personalmanagements, und beleuchtet verschiedene Führungsmethoden. Im Themenkreis der Führungslehre wird insbesondere auf moderne, adäquate Führungskonzepte eingegangen. Dabei spielen das Strategische Human Resources Management, mit der Umfeldanalyse, Strategischen Planung und Ausrichtung der HR-Organisation auf Unternehmensstrategie und die Personalgewinnung und der Personaleinsatz eine wichtige Rolle. Weitere Themen im Bereich HR Management & Führung sind die Personalbeurteilung mit dem Kreislaufkonzept der Personalbeurteilung, dem 360 Grad-Beurteilungskonzept, den Instrumenten der Personalbeurteilung und dem Entwicklungsgespräch sowie die Personalhonorierung, die in Gehaltskomponenten und deren Wirkung, der Total Compensation und den Fringe benefits gegliedert ist. Die Personalentwicklung beschäftigt sich mit den Instrumenten und Massnahmen der PE, den zentralen W-Fragen nach Hilb, der Rollenverteilung in der PE und der Laufbahngestaltung. Die transformationale Führung mit dem idealisierten Einfluss, der inspirierenden Motivation, der intellektuellen Stimulierung, der individuelle Zuwendung sowie der transformationalen und charismatischen Führung sind auch ein Teilbereich des HR Managements und Führung. Die letzten zwei Teilbereiche beschäftigen sich mit der transaktionalen Führung, die in Contingent Reward, aktives und passives Management by Exception, zielorientierte Führung und Management by Objectives untergliedert ist, und mit dem Full-Range Leadership Modell.

Rechnungslegung

Verlässliche Informationen stellen eine wichtige die Basis für alle betriebswirtschaftlichen Entscheidungen dar. Im Rahmen der betrieblichen Rechnungslegung erfolgt eine systematische Erfassung, Überwachung und Verdichtung der der durch den Leistungsprozess entstehenden Geld- und Leistungsströme. Nach einer Einführung in die Technik der Finanzbuchhaltung werden die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung dargestellt, ergänzt um Anhang und Lagebericht. Dabei werden insbesondere die vorhandenen Gestaltungsspielräume (Bilanzpolitik) genauer behandelt.
Die Studierenden lernen dabei auch die verschiedenen Rechnungslegungsstandards und den Trend zur Internationalisierung (IFRS) kennen. Behandelt wird zudem die Bedeutung und die Aufgaben interner Kontrollsysteme (IKS) sowie der externen Revision (Wirtschaftsprüfung).

Controlling

Im Modul Controlling werden die Grundlagen der Kostenrechnung sowie wichtige Inhalte der elementaren Finanzmathematik unterrichtet.
Bei der Kostenrechnung geht es um die fixen und variablen Kosten, die Break-even-Analyse, die Divisions- und Zuschlagskalkulation, die Deckungsbeitragsrechnung und die Normalkostenrechnung. Anschliessend werden Grundlagen für die Erstellung von betriebswirtschaftlichen Statistiken, von Vergleichsrechnungen und Planungsrechnungen dargestellt. Zusätzlich wird in die Cash-Flow-Rechnung eingeführt, indem direkte und indirekte Verfahren beleuchtet werden.
Im Rahmen der elementaren Finanzmathematik werden insbes. die Zins- und Rentenrechnung sowie die Anwendung einer nachschüssigen Verzinsung behandelt.

Unternehmensfinanzierung & Risikomanagement

Im Modul Unternehmensfinanzierung und Risikomanagement werden drei Themenbereiche behandelt. Im ersten Teil werden anhand praktischer Fälle die unterschiedlichen Verfahren der Investitionsrechnung vorgestellt und miteinander verglichen. Im zweiten Teil werden die gängigsten Formen der Unternehmensfinanzierung behandelt und ihr Einsatz kritisch miteinander verglichen.
Im dritten Teil des Moduls werden zunächst die verschiedenen finanziellen Risiken eines Unternehmens herausgearbeitet. Danach werden unterschiedliche Finanzinstrumente, z.B. Derivate wie Forwards, Futures, Swaps und Optionen, vorgestellt und kritisch miteinander verglichen. Abschliessend wird anhand von praktischen Fällen gezeigt, wie mit Hilfe von Finanzinstrumenten ein Risikomanagement aufgebaut werden kann. In der Diskussion wird insbesondere die unterschiedliche Absicherungswirkung je nach benutztem Instrument kritisch hinterfragt.

Corporate Governance & Wirtschaftsrecht

Die jüngsten Ereignisse in der Governance-Praxis haben gezeigt, dass sich die Anforderungen an den Verwaltungsrat stark verändert haben. In diesem Modul werden aktuelle Probleme der gegenwärtigen VR-Praxis aufgezeigt, Anforderungen an die zukünftige Gestaltung ermittelt und neue praxiserprobte integrierte Konzepte der wirksamen Führung und Aufsicht von Unternehmen vorgestellt und diskutiert.
Darüber hinaus erhalten die Studierenden einen komprimierten Überblick über die wesentlichen Rechtsbereiche, mit denen Manager im Geschäftsleben konfrontiert werden. Schwerpunkte werden in den Bereichen Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht und Arbeitsrecht gesetzt. Im Einzelnen werden somit zum einen die Grundlagen der Corporate Governance mit der Vertiefung in Definition, Konzepte, Zielsetzungen, Instrumente, theoretische Bezugsfelder und Entwicklungstendenzen behandelt, die Steuerungsaufgaben und Steuerungsrollen mit der Spezialisierung in normative, strategische und operative Planung und Kontrolle, Inhaber-, Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsrolle betrachtet, die personellen Aspekte von Corporate Governance, die sich aus der Besetzung, Überwachung und Honorierung von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zusammensetzt und die Grundlagen des Gesellschafts-, Vertrags- und Arbeitsrechts begutachtet.

 

Vertiefungen Corporate Finance & Accounting

Financing & Capital Structure

Im ersten Modul des Vertiefungsbereiches liegt der Fokus auf den unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen. Neben klassischen Instrumenten wie Eigen- und Fremdkapital lernen die Studierenden hybride Formen kennen. In einem nächsten Schritt werden Möglichkeiten zur Erreichung einer optimalen Kapitalstruktur dargestellt. Die Teilnehmer erarbeiten interaktiv mit Dozenten mögliche Auswirkungen auf die Rechnungslegung. Neben der Kapitalkostenoptimierung wird die Dividendenpolitik von Unternehmen in diesem Modul behandelt.

Managerial Accounting & Financial Statements

Die bereits im Grundlagenteil erworbenen Rechnungslegungskenntnisse werden in diesem Modul vertieft. Der Schwerpunkt liegt auf den IFRS. Die Studierenden sollen – unabhängig von ihrem Accounting-Hintergrund – in der Lage sein, adäquat auf neue Anforderungen reagieren zu können.
Des Weiteren umfasst das Modul die Erstellung von Jahres- und Quartalsabschlüssen sowie die detaillierte Bilanz- und Unternehmensanalyse. Die Dozenten liefern einen Überblick über gängige Kennzahlen.

International Corporate Finance & Financial Markets

Dieses zentrale Modul des Studiengangs liefert ergänzend zum Grundlagenmodul tiefe Einblicke in die Aufgaben und Funktionen des Corporate Finance sowie den internationalen Finanzmärkten. Das Modul umfasst unter anderem das Wechselkurs-Exposure von Unternehmen, die Funktionen der Corporate-Treasury Abteilung eines Unternehmens und das Risikomanagement im internationalen Handel. Die Studierenden werden in der internationalen Investitionsrechnung und den Grundlagen der Unternehmensbesteuerung unterrichtet. Themen sind zudem das Management von Beteiligungen und die Kapitalbeschaffung.
Der zweite Fokus liegt auf den Rahmenbedingungen für Unternehmen auf dem Finanzmarkt. Im Zuge dessen werden die Funktionsweisen der Märkte und die grundlegenden Finanzinstrumente erklärt. Die Studierenden lernen Devisenmärkte und Paritäten kennen und erhalten einen Einblick in den Bereich Asset Management wie u.a. die individuell optimierte Asset Allokation im Portfoliomanagement.

Risk Management & Derivatives

Für Unternehmen bildet das Risikomanagement einen zentralen Baustein in der Unternehmenssteuerung. Dieses Modul behandelt die Identifikation, Messung, Steuerung und das Reporting von verschiedenen Risiken. Es werden detailliert Risiken kategorisiert und geeignete Masse erläutert. Die Studierenden lernen Risiken zu transferieren und abzusichern. Dies geschieht häufig durch Derivate. Die Dozenten vermitteln die Ausgestaltung, Funktionsweise und Bewertung von Termingeschäften. Im Anschluss wird der Einsatz der Instrumente im Rahmen von Absicherungsstrategien erarbeitet.

Mergers & Acquisitions

Das Modul behandelt die Unternehmensaufkäufe und -zusammenschlüsse. Die Studierenden erhalten Einblicke in den gesamten M&A Prozess, welcher durch praktische Beispiele veranschaulicht wird. Neben Finanzierungsmöglichkeiten steht die Bewertung von Unternehmen und Corporate Governance im Vordergrund. Die Studierenden erhalten im Anschluss Zeit anhand von Fallstudien selbstständig Unternehmen zu bewerten und anschliessend den gewählten Ansatz im Plenum zu präsentieren.

Cases in Corporate Finance & Accounting

Die Studierenden bearbeiten in diesem Modul Fallstudien in den Bereichen Accounting, Corporate Finance und Unternehmensbewertung. Im Vordergrund stehen aktuelle praktische Fragestellungen. Diese werden durch das erlernte Wissen selbstständig bearbeitet und mit geeignetem Medieneinsatz präsentiert.

Master Thesis

Masterthesis Kolloquium

Das Kolloquium gibt Studierenden die Möglichkeit, ihr Forschungsprojekt methodisch und inhaltlich vorzustellen, zu diskutieren und entsprechend zu verbessern.  Die Teilnehmer erhalten Feedback von der Studierendengruppe sowie dem Lehrkörper und erstellen ein Exposé.

Masterthesis

Die Masterthesis bildet den Abschluss des Studiengangs. Erworbene Fach- und Methodenkenntnisse sollen von den Studierenden angewendet werden. Ein wichtiger Fokus liegt auf der korrekten Anwendung der Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Studierenden werden bei der Vorbereitung der Thesis durch erfahrenes wissenschaftliches Personal unterstützt. Bereits während der letzten Vertiefungsmodule kann mit der Bearbeitung begonnen werden.