MIGAPE

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Projektart und Laufzeit

EU H2020-Förderprojekt, Oktober 2018 bis September 2020

Koordinator

Center for Economics

Forschungsschwerpunkt

Wealth Management

Forschungsgebiet/e

Pension Finance

Beschreibung

Das durchschnittliche Pensionseinkommen der Frauen ist niedrigerer als das der Männer. Dies wird als "Gender Pension Gap" bezeichnet. MIGAPE (2019-2021) ist ein internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, das Verständnis des Gender Pension Gap zu verbessern. Es verfolgt einen multidisziplinären Ansatz, bei den Standardsimulationen typischer Fälle, dynamische Mikrosimulationen und Methoden der sozialpsychologischen Forschung eingesetzt werden.
Forschungsfragen:
- Wie wirken sich Kinderbetreuung und die Pflege älterer Erwachsener auf das Pensionseinkommen aus?
o Unterscheidet sich der Einfluss der Kinderbetreuung von dem der Pflege älterer Erwachsener?
o Welche Lehren können aus dem Ländervergleich gezogen werden?
- Wie wird sich die geschlechtsspezifische Rentenlücke in den nächsten 30 Jahren entwickeln?


o Wie wird sich die Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Beschäftigungsquoten und bei den Löhnen in den letzten Jahrzehnten auf die zukünftigen Renteneinkommen auswirken?
- Wie kann man effektiv über Themen im Zusammenhang mit Pensionseinkommen und Altersvorsorge kommunizieren?
o Wie hängen die erwarteten Pensionseinkommen von Frauen und Männern mit ihren Erwartungen über ihre Lebensumstände nach der Pensionierung und ihren Arbeitsmarktentscheidungen zusammen?
o Wie kann das Framing der Kommunikation über die Auswirkungen von Arbeitsmarktentscheidungen auf die zukünftigen Rentenergebnisse die Bewertung dieser Entscheidungen durch eine Person beeinflussen?

Forschungsdesign:
- Dynamische und statische Mikrosimulationen, um die Auswirkungen verschiedener Lebensereignisse auf das Renteneinkommen zu bewerten
- Umfragen, um sozialpsychologische Erkenntnisse zu gewinnen

MIGAPE wird ko-finanziert durch das Rights, Equality and Citizenship Programme der Europäischen Union (2014-2020) über den Grant Agreement No. 820798.
Weitere Informationen: www.migape.eu

Projektergebnisse:

Wirkungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

Im Rahmen dieses europäischen Forschungsprojektes wurden detaillierte Mikrosimulationsmodelle für verschiedene Pensionssysteme entwickelt und analysiert. Darüber hinaus wurde untersucht, wie eine effektive Kommunikation über Aspekte der individuellen Vorsorgeplanung gestaltet werden sollte.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt sind für die Wirtschaft relevant, da sie aufzeigen, wie verschiedene Pensionssysteme und Komponenten von Pensionssystemen wirken. Darüber hinaus liefert das sozialpsychologische Forschungsansatz Erkenntnisse, wie eine effektive und zielgerichtete Kommunikation von pensionsrelevanten Aspekten erfolgreich gestaltet werden kann.
Die Einbindung von Stakeholdern war von Anfang an in das Projektdesign eingebaut. Durch die aktive Einbindung einer breiten Stakeholdergruppe wurden Liechtenstein-spezifische Forschungsfragen entwickelt und beantwortet. Damit hat dieses Projekt zum Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft beigetragen.
Die Stakeholder-Gruppe auf EU-Ebene, bestehend aus der OECD, der Europäischen Kommission, der DG EMPL, der Europäischen Kommission, der DG JUST, der AGE Platform und dem European Institute for Gender Equality (EIGE) förderte die gesellschaftspolitische Wirkung auf internationaler Ebene.
Die akademische Validierung der Forschungsinhalte erfolgt über Konferenzpräsentationen und wissenschaftliche Publikationen.

Liechtensteinbezug

Im Rahmen des Forschungsprojekts "MIGAPE" wurde ein detailliertes Simulationsmodell für das Liechtensteinische Pensionssystem (AHV, BPV) erstellt. Mit diesem Modell wurden erstmalig die Auswirkungen von Erwerbsunterbrüchen, der Pflege von Kinder und Angehörigen, Arbeitslosigkeit und Scheidungen auf das Pensionseinkommen von Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern analysiert.
Der Forschungsprozess wurde offen gestaltet und zahlreiche Liechtensteinische Stakeholder (Regierung und Amtsstellen, NGOs, Stiftungen, Parteien und Verbände) wurden in den Forschungsprozess einbezogen und Liechtensteinspezifische Fragestellungen entwickelt und beantwortet.

Publikationen

  • Dekkers, G., Van den Bosch, K., Barslund, M., Kirn, T., Baumann, N., Kump, N., Liégeois, P., Moreira, A., & Stropnik, N. (2022). How Do Gendered Labour Market Trends and the Pay Gap Translate into the Projected Gender Pension Gap? A Comparative Analysis of Five Countries with Low, Middle and High GPGs. Social Sciences, 11(7).

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  • Kirn, T. (2022). Exploring redistributive elements of the Swiss Pension system: An unconditional quantile treatment analysis. Presented at the 2022 Annual Congress of the Swiss Society of Economics and Statistics (SSES/SGVS), Universität Fribourg.

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  • Kirn, T., & Dekkers, G. (2022). Exploring redistributive elements of the Swiss Pension system: An unconditional quantile treatment analysis. Presented at the 3rd Workshop of the Swiss Network on Public Economics (SNoPE), KOF/ETH Zürich.

    details
  • Kirn, T., & Dekkers, G. (2022). Exploring redistributive elements of the Swiss Pension system: An unconditional quantile treatment analysis. Presented at the European Meeting of the International Microsimulation Association 2022, Institut für Abreitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg.

    details
  • Dekkers, G., van den Bosch, K., Barslund, M., Kirn, T., Baumann, N., Kump, N., Liegeois, P., Moreira, A., & Stropnik, N. (2021). How does gendered labour market trends and the pay gap translates into the projected GPG? A comparative analysis of five countries with low, middle and high GPGs. Presented at the 8th World Congress of the International Microsimulation Association, online.

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  • Dekkers, G., Van den Bosch, K., Barslund, M., Kirn,Tanja, Kump,Nataša , Liégeoise, P., Moreira, A., Stropnik, N., Thierbach, K., & Vergnate, V. (2020). Impact on pension outcomes of life events: standard simulations from five European countries. Brussels: Center for European Policy Studies (CEPS).

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  • Kirn, T., & Thierbach, K. (2020). Project MIGAPE: Work Package 2: Results of the Standard Simulations for Liechtenstein, Deliverable D2.1/D2.2 of the MIGAPE project. Version 01/04/2020. ( No. 1): University of Liechtenstein.

    details
  • Dekkers, G., Van den Bosch, K., Barslund, M., Kirn, T., Kump, N., Liégeois, P., Moreira, A., Stropnik, N., Thierbach, K., & Vergnat, V. (2020). Impact on pension outcomes of life events: standard simulations from five European countries, Deliverable D2.1/D2.2 of the MIGAPE project. Version 01/04/2020..

    details
  • Kirn, T., & Dekkers, G. (2022). Exploring redistributive elements of the Swiss Pension system: An unconditional quantile treatment analysis. University of Liechtenstein.

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  • Kirn, T., & Dekkers, G. (2021). MIDAS_CH: A dynamic microsimulation of the Swiss Pension System. University of Liechtenstein.

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  • Dekkers,Gijs, Van den Bosch, K., Barslund, M., Kirn, T., Kump, N., Liégeoise, P., Moreira, A., Stropnik, N., Thierbach, K., & Vergnate, V. (2020). Mind the Gap in Pension Income - Presentation of the interim report. European Commission, Brussels.

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  • Kirn, T., & Thierbach, K. (2019, 14.11.2019). Erwerbsverläufe, Pensionen und Pensionslücken in Liechtenstein. 1. Stakeholder Meeting, Universität Liechtenstein.

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