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4509307: FU_Kunst und kulturelle Praxis: Pierre Bourdieu als Klassiker der Kultursoziologie

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Semester:SS 18
Art:Modul/LV/Prüfung
Sprache:Englisch
ECTS-Credits:3.0
Plansemester:1-6
Lektionen / Semester:30.0 L / 22.5 h
Selbststudium:67.5 h

Modulleitung/Dozierende

Studiengang

Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre (01.09.2012)
Masterstudium Architektur (01.09.2014)
Bachelorstudium Architektur (01.09.2014)
Masterstudium Information Systems (01.09.2015)
Masterstudium Finance (01.09.2015)
Masterstudium Entrepreneurship (01.09.2015)

Beschreibung

Wieso treffen wir in den Museen für zeitgenössische Kunst auf ein spezifisches Publikum? Weshalb erscheint eine Vernissage als "elitäre" Veranstaltung? Warum besuchen manche Menschen die Art Basel, andere hingegen den Genfer Autosalon? Wieso scheint der Opernbesuch eine "ehrbarere" Sache zu sein als der Besuch eines volkstümlichen Konzerts?
Antworten auf diese Fragen finden wir im umfangreichen Werk des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. In seinen kunst- und kultursoziologischen Analysen lässt er die sozialen Bedingungen der kulturellen Praxis deutlich werden. Er zeigt, dass der ästhetische Geschmack keine rein individuelle Ausprägung ist, sondern wesentlich durch Sozialisation und Umfeld, durch den "Habitus" bestimmt wird und insofern ein "Klassengeschmack" ist.
Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir das theoretische Rüstzeug, um Kunst und kulturelle Praktiken analysieren zu können. Bourdieu liefert uns hierfür wichtige Begriffe wie "Habitus", "kulturelles Kapital", "sozialer Raum", "Feld" oder "Lebensstil". Im zweiten Teil untersuchen wir verschiedene kulturelle Teilbereiche, fragen etwa nach den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie, nach den Formen und Inhalten der Musikrezeption, nach den Regeln der Kunstwelt, danach, wer die Deutungshoheit darüber besitzt, ob ein Ding als Kunstwerk zu betrachten ist oder nur einen reinen Materialwert besitzt. Dabei stellen wir auch die Frage, inwieweit Bourdieus Überlegungen, die das Frankreich des 20. Jahrhunderts betreffen, für die gegenwärtigen, "postmodernen" und "individualisierten" Gesellschaften noch Gültigkeit besitzen.

Lernergebnisse

Die Studierenden

  • kennen die theoretischen Grundbegriffe von Pierre Bourdieu
  • sind vertraut mit seinen Konzepten zu "Habitus", "kulturelles Kapital", "sozialer Raum", "Feld" und "Lebensstil"
  • können den sozialen Sinn kultureller Praxis erklären
  • wissen um Zusammenhänge in kulturellen Teilbereichen und können unter Rückbezug auf Bourdieus Theorie weitere Felder wie etwa das wirtschaftliche und architektonische Feld analysieren

Kompetenzen

Lehrmethoden

Lektüre, Diskussionsrunden, Inputs, Einzel- oder Gruppenreferate, Seminararbeit

Literatur

Fröhlich, Gerhard / Rehbein, Boike (Hg.) (2014): Bourdieu-Handbuch: Leben, Werk, Wirkung. Stuttgart: Metzler.
Kastner, Jens (2009): Die ästhetische Disposition. Eine Einführung in die Kunsttheorie Pierre Bourdieus. Wien: Turia + Kant.
Schwingel, Markus (2011): Pierre Bourdieu zur Einführung. 7., ergänzte Auflage. Hamburg: Junius.

Arbeitsmaterial

Ein Reader mit der Pflichtlektüre wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Der Reader enthält zudem weiterführende Texte und Empfehlungen für die Referate.

Prüfungsmodalitäten

Bestanden / nicht bestanden

Prüfungsmodus:
Einzel- oder Gruppenreferate: 40%
Seminararbeit: 60%

Anwesenheitspflicht: 80%, aber verpflichtend

Beurteilung

  • Die geforderten Leistungsnachweise werden entsprechend der unter "Beurteilung" aufgeführten Modalitäten ausgestellt.
  • Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht.
  • Die Erfüllung der Anwesenheitspflicht ist eine notwendige Voraussetzung für den positiven Abschluss einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung.
  • Die Anwesenheit muss für mind. 80% der Kontaktzeiten nachgewiesen werden.
  • Die Überprüfung und schriftliche Dokumentation der Anwesenheitspflicht obliegt dem/der jeweiligen Dozierenden, der/die diese zumindest bis zum Abschluss des Semesters aufbewahrt.
  • Für Fehlzeiten, die über die definierten Abwesenheiten hinausgehen, gilt Attestpflicht.
Es obliegt der Leitung der Koordinationsstelle für fakultätsübergreifende Wahlfächer den Versäumnisgrund zu genehmigen.
  • Der Besuch einer anderen Veranstaltung der Universität gilt nicht als entschuldigte Abwesenheit.

Kommentar

Fakultätsübergreifendes Wahlfach:
Es gelten spezielle Anmeldemodalitäten.

Prüfungen

  • P-FU_Kunst und kulturelle Praxis: Pierre Bourdieu als Klassiker der Kultursoziologie (SS 18, abgesagt)