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4709729: FU_Healing Architecture - Raumgestaltung von Heilung und Genesung

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Semester:SS 19
Art:Modul/LV/Prüfung
Sprache:Deutsch
ECTS-Credits:3.0
Plansemester:1-6
Lektionen / Semester:30.0 L / 22.5 h
Selbststudium:67.5 h

Modulleitung/Dozierende

Studiengang

Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre (01.09.2012)
Masterstudium Architektur (01.09.2014)
Bachelorstudium Architektur (01.09.2014)
Masterstudium Information Systems (01.09.2015)
Masterstudium Finance (01.09.2015)
Masterstudium Entrepreneurship (01.09.2015)

Beschreibung

Wie lässt sich Architektur als aktiv heilungsfördernder Faktor im Kliniken nutzen?
Welchen wirtschaftlichen Vorteil bietet die gezielte, sozialwissenschaftlich fundierte Nutzung von Design als USP in einem konkurrierenden Marktumfeld ?

"Gesundheit" stellt eine der zentralen gegenwärtigen Wachstumsbranchen dar, welche nicht nur 100% der Gesamtbevölkerung als Zielgruppen erreicht, sondern auch gesamtgesellschaftlich mit erheblichen Kostenfolgen getragen wird. Positiv ausgedrückt - es geht um den eigenen Körper als das zentralste Element des Lebens. Während die Konsumgüterindustrie diesen Körper mit diversen Produkten spass- und ästhetikbetont umwirbt, finden sich PatientInnen bei Klinikaufenthalten in einem Ambiente wieder, welches bestenfalls von technischer Funktionalität geprägt ist.

Damit werden Potentiale zur Heilung und Genesung deutlich, die bislang nur wenig genutzt wurden. Im Rahmen einer das gesamte Sommersemester umfassenden interdisziplinären Projektarbeit werden wir dazu beitragen, sie zu erschliessen.

Die Hirslanden Klinik Stephanshorn in St. Gallen steht uns als reale Praxisfallstudie zur Verfügung. Als eine der führenden Schweizer Privatkliniken hat Stephanshorn den Anspruch, Leistungen anzubieten, welche über die hochstehende medizinische "Bearbeitung" von PatientInnen in phantasielos-technischen Räumen hinaus reichen,.

Unsere sozialwissenschaftliche Betrachtung fokussiert die Perspektive und das Interesse der PatientInnen.
Auf dieser Basis werden Briefinggrundlagen für eine "Healing Architecture" von PatientInnenzimmern erarbeitet. Es ist Aufgabe des Kurses, diese in innenarchitektonische Visionen und Entwürfe ebenso zu übersetzen wie in konzeptionelle Überlegungen einer wirtschaftlichen Legitimation "schöner" Kliniken mit Design als integralem Leistungsbestandteil und nicht bloss "nice to have", das im Zweifelsfall aus dem Budget gestrichen wird. Begründet wird damit auch die Anerkennung von Kreativität als Wirtschaftsfaktor.

Die Ergebnisse werden zu Semesterabschluss als Gesamtprojekt präsentiert.

Lernergebnisse

  • Sie sind in der Lage, sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu PatientInnenbedürfnissen sowie der Wirkung von Architektur und Atmosphären in innenarchitektonische Formen-Sprache und konzeptionelle Geschäftsmodelle zu übersetzen.
  • Sie kennen die Aussagekraft von (Innen-)Architektur und sind in der Lage, diese zu begründen.
  • Sie leisten den Transfer, um relevanten Parameter zur Wirkung von Architektur als aktiv heilungsfördernden Faktor für die Positionierung einer Klinik zu nutzen.
  • Als ArchitektInnen, BetriebswirtInnen, WirtschaftswissenschaftlerInnen und EntrepreneurInnen sind Sie in der Lage, Ihre Kompetenzen in einem interdisziplinären Umfeld zu entfalten.

Kompetenzen

Lehrmethoden

Die Veranstaltung wird als das gesamte SS19 umfassender Praxisfall in Kooperation mit der Hirslanden Klinik Stephanshorn St. Gallen im Rahmen des laufenden Forschungsprojekts "Healing Architecture" durchgeführt.
Studierende aus Architektur, Betriebswirtschaft und Entrepreneurship erarbeiten während des gesamten Semesters gemeinsam vor ihrem jeweiligen fachlichen Hintergrund Lösungsansätze, wie Architektur als aktiv heilungsfördernden Faktor gestaltet, in ein Klinikkonzept implementiert und zur Positionierung genutzt werden kann.
Damit bilden reale Anforderungen des Cases den Rahmen des Semesterprojekts.

Literatur

Gugutzer, Robert. (2004). Soziologie des Körpers. Bielefeld: transcript. Darin: S. 10-18 und S. 146-155.
Kritzmöller, Monika (2015). Auf Tuchfühlung. Soziologie der textilen Haptik. Düsseldorf: flabelli. Darin: S. 185-190 Kapitel 7: Atmosphären
Nickl-Weller, Christine; Weller Hans (Hrsg.). Healing Architecture. München: Braun.
Poeschel, Erwin (1936). Die chirurgische Klinik der Zürcher Heilstätte in Clavadel, Davos : Architekt Rudolf Gaberel. (Das) Werk 23 (1936), Heft 1. http://dx.doi.org/10.5169/seals-19890
Vollmer, Tanja C.; Koppen, Gemma (2017). Architekturwahrnehmung und Stresserleben schwerst- und chronisch Kranker. In: Abel, Alexandra; Rudolf, Bernd (2017). Architektur wahrnehmen. Bielefeld: transcript. S. 207-230.

Die umfassende Literaturliste wird zu Beginn der Veranstaltung auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Arbeitsmaterial

Skript, Moodle und Semesterapparat

Prüfungsmodalitäten

Teilleistung A: 70 % aktive Teilnahme am Semesterprojekt, dessen Ergebnis gestalterische und betriebswirtschaftlich-konzeptionelle Anteile umfassen wird. Diese werden entsprechend dem fachlichen Hintergrund der KursteilnehmerInnen definiert.

Teilleistung B: 30 % Reflexionspapier zur Erläuterung des eigenen Beitrags zum Gesamtprojekt sowie zur Begründung des eigenen Vorgehens (ca. 6´000 Zeichen)

Anwesenheitspflicht: 80%, aber verpflichtend

  • Die geforderten Leistungsnachweise werden entsprechend der unter "Beurteilung" aufgeführten Modalitäten ausgestellt.
  • Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht.
  • Die Erfüllung der Anwesenheitspflicht ist eine notwendige Voraussetzung für den positiven Abschluss einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung.
  • Die Anwesenheit muss für mind. 80% der Kontaktzeiten nachgewiesen werden.
  • Die Überprüfung und schriftliche Dokumentation der Anwesenheitspflicht obliegt dem/der jeweiligen Dozierenden, der/die diese zumindest bis zum Abschluss des Semesters aufbewahrt.
  • Für Fehlzeiten, die über die definierten Abwesenheiten hinausgehen, gilt Attestpflicht.
Es obliegt der Leitung der Koordinationsstelle für fakultätsübergreifende Wahlfächer den Versäumnisgrund zu genehmigen.
  • Der Besuch einer anderen Veranstaltung der Universität gilt nicht als entschuldigte Abwesenheit.

Beurteilung

Bestanden / nicht bestanden

Kommentar

Fakultätsübergreifendes Wahlfach:
Es gelten spezielle Anmeldemodalitäten.

Prüfungen

  • P-FU_Healing Architecture - Raumgestaltung von Heilung und Genesung (SS 19, in Planung)