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Pro Bono: Verantwortung übernehmen – Teil 2

Im Lehrformat Pro Bono setzen Bachelor- und Masterstudierende der Liechtenstein Business School sowie der Liechtenstein School of Architecture der Universität Liechtenstein Projekte zum Wohle der Gemeinschaft um. In den nächsten acht Wochen präsentieren wir insgesamt 16 Pro-Bono-Projekte, die in den vergangenen zwei Semestern umgesetzt wurden.

Einzeln oder in Gruppen von bis zu fünf Personen initiieren, planen und realisieren die Studierenden kleine Interventionen, Workshops und Events in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Vereinen, Kommunen, Schulen oder NGOs. Die Studierenden bringen sich mit ihren Fähigkeiten und ihrem Können aktiv in die Gestaltung und Verbesserung unserer Umwelt und unserer Gesellschaft ein.

Pro-Bono-Projekte sind ein wesentlicher Bestandteil des Curriculums und gliedern sich in drei Phasen. Alles beginnt mit der Konzeptphase, in der Ideen entwickelt und Analysen durchgeführt werden. Darauf folgt die Ausführungsphase, in der diese Ideen in die Praxis umgesetzt werden. Abschliessend reflektieren die Studierenden in der Reflexionsphase über den gesamten Prozess und ziehen daraus Erkenntnisse für zukünftige Projekte.

 

 

Modell +

Pro Bono Projekt von Boris Dobrinic, Liechtenstein School of Architecture

 

Über das Projekt

Das Barockbaumeister Museum in Au hat sich zum Ziel gesetzt, die heute zum Fixbestandteil der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte zählende Geschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeister, dauerhaft zu präsentieren und zu vermitteln. Die beiden im Museum ausgestellten Modelle der Klöster Einsiedeln und Engelberg sind jedoch sowohl in Sachen Optik wie auch Qualität unzureichend.

In Absprache mit der Museumsleitung hat sich Boris entschieden, neue Modelle für das Museum anzufertigen, welche den restlichen Ausstellungsstücken sowie den hochwertigen Räumlichkeiten gerecht werden und nicht zuletzt helfen, die Geschichte der Barockbaumeister zu erzählen.

Zusätzlich hatte er die Möglichkeit, Schüler der Werkraumschule Bregenzerwald an der Universität Liechtenstein zu Begrüssen und mit ihnen unter anderem einen Modellbauworkshop durchzuführen. Durch das Pro Bono Projekt konnte Boris die Geschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeister kennenlernen und hatte das Glück, viele grossartige Menschen zu treffen.

 

     

Fotos: Marianna Moosbrugger, Barockbaumeistermuseum Au, Österreich

 

 

 

Hakuna Matata

Pro Bono Projekt von Aleyna Motur, Grigori Weiss und Sarah Zecic, Liechtenstein School of Architecture

 

Über das Projekt

Diese Initiative zielt darauf ab, den Kindern der Fumathoka-Grundschule in Kenia, die in armen Verhältnissen leben, eine Quelle der Freude zu bieten. Die Studierenden planten den Bau eines nachhaltigen Spielplatzes, der nicht nur Spielmöglichkeiten bietet, sondern auch Bildung, soziale Interaktion und gesunde Aktivitäten fördert. Durch die Verwendung natürlicher Materialien und durch eine partizipative Gestaltung wollen sie eine fürsorgliche Umgebung schaffen, in der das Wohl der Kinder im Mittelpunkt steht.

Die Reisen nach Kenia hat die Verbindung der drei Studierenden zu dieser Gemeinschaft vertieft und ihnen die Lebenswirklichkeit vor Ort gezeigt. Diese Erfahrungen hat ihr Engagement für dieses Projekt zusätzlich verstärkt. Die Initianten glauben, dass Bildung nicht nur im Klassenzimmer stattfinden soll, sondern auch draussen auf dem Spielplatz. Deren gemeinsame Leidenschaft und die Unterstützung von Sponsoren hat sie in die Lage versetzt, eine positive Veränderung herbeizuführen, die über das physische Gebäude hinausgeht.

 

     

 

 

 

Begegnungsraum für Draussen und Drinnen

Pro Bono Projekt von Simon Egger, Liechtenstein School of Architecture

 

Über das Projekt

Die „Mobile Bar“ ist ein Fahrradanhänger, der gänzlich autark — unabhängig von Wasser- und Stromanschluss — eingesetzt werden kann. Die Idee ist es, so unkompliziert und so schnell wie möglich in jedem beliebigen Innen- und Aussenraum ein Begegnungsort zu schaffen und ein geselliges Ambiente zu kreieren. Das Servieren von Getränken und kleinen Speisen ist dabei Mittel zum Zweck, um in die Rolle des Gastgebers zu schlüpfen und Menschen willkommen zu heissen und zum Verweilen einzuladen.

Nach mehrmaligen zähen Besprechungen und Treffen hat sich Simon mit seinem Kollegen dazu entschieden, ein Prototyp zu bauen. Dieser Prototyp ist die Bar, wie sie auf den Fotos abgebildet ist. Der Entscheid, es einfach umzusetzen und zu versuchen, habe den Gestaltungsprozess beschleunigt und zudem auch noch Spass gemacht, so der ehemalige Student. Die Mitarbeit eines Schreiners hat die Bar dabei massgeblich geprägt. Die Einsätze waren immer ein Erfolg, ob selbst organisiert oder als Bareinsatz bei einem Projekt.

 

    

 

 

 

Der Kinderweg

Pro Bono Projekt von Annika Schlichte, Greta Speckmann, Leon Reinprecht und Verena Linzing, Liechtenstein School of Architecture

 

Über das Projekt

In der Halde, Weite, CH leben drei Familien, deren Kinder, wenn sie in das Dorfzentrum oder in die Schule gehen wollen, an einer unübersichtlichen Ausfahrt vorbeimüssen, in der sie leicht von vorbeifahrenden Autos übersehen werden können. Um das zu verhindern, haben es sich vier Studierende in ihrem Pro Bono Projekt zur Aufgabe gemacht, einen sichereren Weg in das Dorfzentrum zu gestalten.

Daraufhin haben sie sich mit den Nachbarn der Halde zusammengeschlossen, um eine solche Abkürzung zu planen und umzusetzen. Das Endergebnis erfreute alle Beteiligten. Nun kann der gefährliche Strassenabschnitt leicht umgangen werden.

Während der Ausarbeitung des Pro Bono Projekts ist den Studierenden allen bewusst geworden, dass die Ausführung eines Projektes nicht immer nach Plan verläuft und es häufig zu Änderungen kommen kann. Jedoch können sie sagen, dass sie diese Herausforderungen mit Freude angenommen haben, wodurch sie viel gelernt haben und zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen sind.