Das Maiensäss - Thesen zur gegenwärtigen Maiensässkultur im Kanton Graubünden

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Projektart und Laufzeit

Dissertation, Februar 2015 bis Juni 2019 (abgeschlossen)

Koordinator

PhD in Architektur und Raumentwicklung

Forschungsschwerpunkt

Nachhaltiges Planen und Bauen

Forschungsgebiet/e

Nachhaltiges Bauen

Beschreibung

Durch die Industrialisierung, den damit verbundenen technischen Errungenschaften und den gesellschaftlichen Veränderungen verlieren Maiensässbauten seit Mitte des letzten Jahrhunderts immer öfter ihre landwirtschaftliche Nutzung. Der Wandel in Zweitwohnsitze beruht auf der Sehnsucht nach idyllischen und ruhigen Orten - temporären Lebenswelten jenseits der beruflich-urbanen Alltagswelt. Oft besteht eine emotionale Bindung und ein moralisches Verantwortungsgefühl, die traditionelle Bausubstanz der Maiensässe zu erhalten. Bei Ersatzbauten ist, neben der Imitation der traditionellen Bausubstanz, eine Angleichung der Architektur an die neue Nutzung zu beobachten. Durch die Anpassung der Ausstattung und Infrastruktur an die Alltagswelt führt diese Entwicklung dazu, dass die Sehnsucht nach dem Einfachen und Ursprünglichen zur Utopie wird. In der bisherigen Forschung wurden die landwirtschaftlichen Betriebsformen rekonstruiert und die regionalen kulturellen Prägungen untersucht. Im Bezug auf den Wandlungsgehalt wurden die raumplanerischen Vorschriften der Bergkantone verglichen. Es fehlt eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Raumvorstellungen von Maiensässnutzern, um daraus zukunftsorientierte Landschaftsszenarien, bestehend aus Bildern und Thesen, zu entwickeln. Die Daten und Dokumente werden durch Feldforschungen und Interviews ergänzt. Das Ziel ist die Sensibilisierung, um auf die Angleichung an die Alltagsarchitektur und die Zersiedlung in den Berggebieten aufmerksam zu machen.

Schlagworte

Alpine Architektur, Landschaftszenarien, Raumvorstellung