Verwahrung von Wertpapieren und Kryptowerten

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, März 2025 bis Dezember 2025

Koordinator

Liechtenstein Business Law School

Forschungsschwerpunkt

Wirtschaftsrecht

Beschreibung

Die Verwahrung und Verwaltung von Vermögenswerten spielt für Anleger und Dienstleister eine entscheidende Rolle: Einerseits werden am Finanzmarkt Vermögenswerte (insbesondere Wertpapiere) nahezu ausschließlich über Intermediäre gehalten. Andererseits kann eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen ohne gleichzeitige Verwahrung von Vermögenswerten nicht erbracht werden.
Um Anleger und Markt zu schützen, gelten im Bereich der Wertpapiere traditionell strenge regulatorische Anforderungen. Zudem wird privatrechtlich gewährleistet, dass Anleger über eine sichere Eigentumsposition verfügen. Mit der wachsenden Bedeutung digitaler Assets werden nun vermehrt Kryptowerte (DLT-Finanzinstrumente und andere Kryptowerte) Gegenstand der Verwahrung.
Im Vergleich zu Wertpapieren gibt es dabei zahlreiche praktische und rechtliche Besonderheiten, die neue Herausforderungen mit sich bringen. Die Bedeutung effektiver Regelungen auch in diesem Bereich wird etwa durch den Crash der Kryptobörse FIX belegt, bei dem Kunden Zugriff auf Kryptowerte im Wert von mehr als USD 8 Mrd. verloren.

Aus rechtlicher Sicht bewegt sich die Verwahrung von Wertpapieren und Kryptowerten in einem komplexen Regelungsumfeld aus europäischem Aufsichtsrecht und nationalem Privatrecht. Im Bereich der Kryptowerte wird der Rechtsrahmen für die Verwahrung zudem durch die „Pilotregelung für DLT-Marktinfrastrukturen“, die „Markets in Crypto-Assets Regulation“ und das „Gesetz über Token und VT-Dienstleister“ völlig neu geordnet.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen Unterschiede zwischen der Verwahrung von Wertpapieren und Kryptowerten analysiert und praxisrelevante Rechtsfragen rund um den Schutz der Kundenwerte untersucht werden.