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Ein Festtag im Zeichen von Innovation und Nachhaltigkeit

Der Dies Academicus ist der akademische Feier- und Festtag der Universität und bietet Gelegenheit, um innezuhalten und in die Zukunft zu blicken.

«Ich begrüsse Sie alle herzlich, die heute gekommen sind, um den 12. Geburtstag der jungen Universität Liechtenstein mit uns zu feiern. Dieser akademische Feiertag bietet die Chance, Universitätsmitglieder zu ehren, Ehrenwürden zu verleihen sowie Preisträger:innen auszuzeichnen und einen Einblick in Forschung und Lehre zu gewähren», erklärte Carmen Dahl, Leiterin Kommunikation und Marketing der Universität Liechtenstein, zu Beginn ihrer Moderation.

In seiner Begrüssung betonte der Rektor der Universität, Markus Jäger: «Viele Aspekte unserer Arbeitswelt haben sich in den letzten Jahren drastisch verändert, neue Themen sind in den Fokus gerückt: Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Kryptowährungen, Energiefragen – die Liste liesse sich sehr viel weiter fortschreiben – beschäftigen Wirtschaft, Gesellschaft und die Forschenden an den Universitäten. Sie erfordern neue Herangehensweisen und ein neues Miteinander. Auch wir an der Universität Liechtenstein spüren diesen Wandel in unserer täglichen Arbeit und haben ihm mit der Transformation unserer Institution, weg vom Haus mit verschiedenen, in sich abgeschlossenen Instituten hin zu miteinander vernetzten Schools, Rechnung getragen.»

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Markus Jäger

Im Anschluss überbrachte Stephan Agnolazza-Hoop vom Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport in Vertretung von Dominique Hasler die Grussworte der Regierung  und erklärte: «Liechtenstein braucht eine starke, flexible und innovative Universität, die in gesellschaftlich relevanten Themen Impulse setzt. Die Universität ist mit ihrer Forschungstätigkeit innovativ und generiert praktisches Wissen, um Liechtenstein und die Region vorausdenkend mitzugestalten. Unzählige Preise und nicht zuletzt die Akkreditierungen beweisen die hohe Qualität der Arbeit. Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen, Mitarbeitenden und Partnern der Universität Liechtenstein für ihre wertvolle Arbeit.»

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Stephan Agnolazza-Hoop 

 

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Martin Angerer

In seiner Festrede zum Thema «Innovation und Nachhaltigkeit» betonte Assoz. Prof. Dr. Martin Angerer, Liechtenstein Business School: «Nachhaltige Forschung zielt darauf ab, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen und Lösungen zu finden, die im Einklang mit den Bedürfnissen der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen stehen. Es geht dabei auch um Nachhaltigkeit von sozialen Systemen und Wirtschaftssystemen, also wie wir miteinander leben möchten. Das beginnt im kleinsten Raum zu Hause und endet nicht weniger als global.» Weiters erklärte er, dass innovative Technologien nicht nur Einfluss auf die Forschung, sondern auch auf die Lehre haben: «Innovative Technologien haben es  ermöglicht, die Art und Weise der Wissensvermittlung zu revolutionieren. Die Studierenden sollen mutig sein, sich Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die vor ihnen noch niemand gedacht hat, und sich nicht abweisen zu lassen. Eine der grossen Kernkompetenzen der Zukunft wird es sein, von anderen Wissenschaftlern präsentiertes Wissen zu evaluieren und validieren.»

Verleihung der Ehrendoktorwürde (Dr. hc)

In Fortsetzung der bisherigen Tradition wurden am musikalisch umrahmten Festakt Ehrungen und Preise verliehen. In diesem Jahr wurde Mag. Art. Martin Rauch die Ehrendoktorwürde verliehen.

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Lindsay Howe, Martin Rauch und Daniel Stockhammer 

Prof. Dr. Daniel Stockhammer und Ass.-Prof. Dr. Lindsay Howe, beide Liechtenstein School of Architecture, betonten in ihrer Laudatio, dass klimagerechtes Bauen heutzutage ein Muss sei und der Lehmbau die prägnanteste Verkörperung dieses klimagerechten Bauens ist. Sie zeigten auf, wie Mag. Art. Martin Rauch vom Pionier zum weltweit anerkannten Experten für Stampflehmbau avancierte. «In über drei Jahrzehnten an theoretischer und praktischer Forschung ist es Martin Rauch gelungen, traditionelle Stampflehmtechniken entscheidend weiterzuentwickeln und in die moderne Architektur einzubinden. Es ist ein grosses Glück für die Universität Liechtenstein, diesen Visionär voller Lebensfreude und Strahlkraft als äusserst wertvollen, lokalen Input-Geber an unserer Seite zu wissen.» 

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In seiner Dankesrede ob dieser «unerwarteten Ehre» schilderte Martin Rauch, wie er bereits al Kind mit den Heilkräften des Lehms in Kontakt kam und den Spitznamen «Lehmdoktor» erhielt. Lehm, das seien erodierte Berge, auf dem alles wüchse, was es zum Bauen brauche. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung lebe in Lehmbauten, doch hätten diese häufig ein schlechtes Image. «Die Forschung ist gefordert, zu einer Lehmbau-spezifischen Architektur beizutragen, und die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen.» Lehm, Ton und Erde seien drei Begriffe für denselben Werkstoff und stünden für den technischen Aspekt, die Schönheit der Gestaltung sowie die Ökologie und Nachhaltigkeit. Diese müssten in Balance gebracht werden, um dem Lehmbau zum Durchbruch zu verhelfen.

 

Liechtenstein-Preise für Nachwuchsforschende

Am Tag der Universität wurden auch die Forschungspreise für Nachwuchsforschende an der Universität Liechtenstein verliehen. Der mit 10'000 Franken dotierte Preis wird jährlich vergeben und soll vielversprechende Jungforscherinnen und -forscher zu einer wissenschaftlichen Karriere motivieren, die Forschung in für Liechtenstein relevanten Bereichen fördern und den Forschungsplatz Liechtenstein stärken. 

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Johannes Schneider

Assoz. Prof. Dr. Johannes Schneider, Liechtenstein Business School, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass «wir in einer Zeit grosser Herausforderungen leben, die aber zugleich auch grosse Chancen bietet. Forschung ist äusserst wichtig, denn Künstliche Intelligenz hat unsere Welt grundlegend verändert. Um den von KI ausgehenden Gefahren zu begegnen, benötigt Forschung den internationalen Austausch, wie auch den mit Industrie und Wirtschaft.»


Stephan Agnolazza-Hoop übergab die Diplome als Auszeichnung für herausragenden Leistungen der Nachwuchsforschenden.

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Stephan Agnolazza-Hoop, Thomas Grisold, Lindsay Howe, Matthias Hermann Romero und Johannes Schneider

Ansprache ULSV und Verleihung Best Teaching Awards

Lennart Krebs, Studierendenvertretung der Universität Liechtenstein ULSV, wies in seiner Ansprache auf die einschneidenden Veränderungen des Studierendenlebens in den vergangenen vier Jahren hin. So hätten Corona, ChatGPT und KI zu einer anderen Art des Studierens geführt. Er wünsche sich, dass die Gen Z an der Universität wie in der Gesellschaft ernst genommen würde, denn «nur durch gemeinsame Anstrengungen lassen sich Lösungen für die Zukunft finden».

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Lennart Krebs

Im Anschluss an seine Ansprache verlieh Lennart Krebs im Namen der USLV den Best Junior Teaching Award sowie den Best Teaching Award.
Der Best Junior Teaching Award ging an Kasem Zotkaj, einen Doktoranden im Bereich Taxation: «Kasem ist immer offen und hilfreich und er nimmt sich Zeit für uns», begründeten die Studierenden ihre Wahl. (Kasem Zotkaj konnte leider nur als Pappfigur die Ehrung entgegennehmen.)

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Lennart Krebs und Kasem Zotkaj

Den Best Teaching Award erhielt Dr. Wolfgang Hora, den die Studierenden für seine vielen Praxisbeispiele und die spielerische Art der Wissensvermittlung schätzen, mit denen er erfrischenden Wind in die Vorlesung bringt.

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 Lennart Krebs und Wolfgang Hora

Schlusswort

Die Schlussworte des Dies Academicus sprach Isabelle Oehri, Universitätsrätin. 

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Sie widmete sich dem Verhältnis von Tradition und Innovation und der Rolle, welche die Universität Liechtenstein in diesem Verhältnis spielt. «Als Universität stehen wir für Innovation. In unserer Forschung streben wir stets danach, neues Wissen zu schaffen. Wir dürfen und sollen bisher Ungedachtes denken, undenkbar Erscheinendes entwickeln. Und dieses neu geschaffene Wissen vermitteln wir mit Leidenschaft an unsere Studierenden, reissen sie mit und begeistern sie, auf dass sie die Innovatorinnen und Innovatoren von morgen werden mögen.»

Gerade in der zentralen Funktion der Universität als Wissenspartnerin von Unternehmen, der öffentlichen Hand und anderen Institutionen gehe es aber auch darum, Brücken zu schlagen zwischen dem Bestehenden und dem Neuen: «In Zeiten des stetigen und immer schnelleren Wandels ist die rasche und agile Entwicklung neuer Ideen zur Bewältigung aktueller Herausforderungen eine Kernaufgabe für uns als Universität. Als international vernetzte, in Liechtenstein und in der Bodenseeregion verankerte Forschungs- und Bildungsinstitution wollen wir einen Beitrag leisten zur Bewältigung aktueller Herausforderungen und zur aktiven Zukunftsgestaltung. In dieser Rolle als Partnerin von Wirtschaft und Gesellschaft ist die Verbindung von Innovation mit Tradition von entscheidender Bedeutung für unseren Erfolg.»

Auch innerhalb der Universität sei es wichtig, Bewährtes zu bewahren und gleichzeitig Verbesserungspotentiale konsequent anzugehen: «In den letzten Monaten und Jahren haben wir als Organisation in verschiedenen Bereichen wichtige Innovationsprojekte angestossen und vorangetrieben. Und wir werden uns weiterhin selbst herausfordern und vieles erreichen.» Dabei gelte es, Tradition und Innovation auch intern stets in eine Balance zu bringen, um auf einer soliden Basis nachhaltigen Fortschritt zu erzielen. Dies führte Isabelle Oehri zum Dank, denn das erfolgreiche Führen einer Universität erfordere von allen Beteiligten sehr viel Einsatz, so die Universitätsrätin. Im Namen des Universitätsrats dankte sie dem Rektoratsteam, den Dozierenden, Forschenden und Mitarbeitenden, die sich tagtäglich für die Universität einsetzten, für ihr grosses Engagement in der Vergangenheit sowie in Zukunft.