Advanced Studio Landschaft (de)

UP-SCALING EARTH. DAS GUTE LEBEN​.

Wohnst du noch oder lebst du schon?

Bereits Ikea fragt sich wie man ein gutes Leben führen und dabei gleichzeitig nachhaltig, bewusst, schick, flexibel und leistbar wohnen kann. Müssen wir uns dazu verändern oder passt sich das Wohnen unseren Lebensstilen und gesellschaftlichen Erwartungen an? Wie weit kann eine bewusste Reduktion - Suffizienz – im Wohnen, aber auch im eigenen Lebensstil aussehen? Kann weniger Wohnfläche auch mehr sein? Welche Funktionen können gemeinschaftlich geteilt werden? Wie können NutzerInnen in den
Prozess der Gestaltung des Wohnraums eingebunden werden? Wie kann Wohnen den unterschiedlichen Lebensphasen und -stilen gerecht werden und sich der Flexibilität moderner Gesellschaften anpassen? Welchen Einfluss auf unser Wohlbefinden im Wohnen haben nachhaltige Baumaterialien wie etwa Lehm? Und was muss ein Wohnbauprojekt erfüllen, damit es nachhaltig in der Nutzung funktioniert?

Mit all diesen Fragen beschäftigt sich das Studio „Livingscape“ im Sommersemester 2020. Die Aufgabe ist es innovative Wohneinheiten für ein Baugrundstück in Schlins, Vorarlberg zu entwerfen. Das Projekt „Up-Scaling Earth“ soll Vorbild und Signal sein, dass sich Menschen in der Nachbarschaft wieder begegnen, hier zugleich
gemeinschaftlich, individuell und leistbar leben können.

Das Studio gibt die einmalige Chance, Einblicke in den Prozess des Entwerfens und Planens aus allen Perspektiven zu bekommen und die Einbindung aller relevanten Stakeholder praktisch einzustudieren: Angefangen von der Gemeinde, über Bauträger, FachplanerInnen für Energie und Nachhaltigkeit, ExpertInnen der Wohnbaupolitik, Wohnbauforschung und Finanzierung bis hin zu der Nutzerperspektive. Aus der Konzeption eines integrierenden Prozesses werden wertvolle Erkenntnisse für den Entwurf dieses Projekts gewonnen. Eine zentrale Schlüsselrolle für den Entwurf spielt das Material Lehm. Durch die Technik „Clay Storming“ erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie intuitiv das Entwerfen mit dem Werkstoff sein kann.

Neben der Besichtigung von Pionier-Lehmbauten in der Region in der Seminarwoche lernen die Studierenden in einem Workshop gemeinsam mit Martin Rauch (Erden Werkhalle, Schlins), das Material Lehm technisch weiter kennen vom Fertigteil bis Entwicklung von Anschlussdetails. Dies soll Ausgangspunkt für das Bauen mit Lehm im Projekt sein, in dem die Studierenden dieses Wissen in ihrem Entwurf “upscalen“ und in einem grösseren Masstab anwenden können.