Seminar Adaptive Fassade

In der Seminarwoche 2014 setzten sich acht Bachelorstudierende mit dem Thema der adaptiven Fassade auseinander.

Seminar Adaptive Fassaden
Seminarleiter Dr. Volker Ritter
Oktober 2014

Fassadentechnologie

Kaum ein anderer Bereich in der Architektur hat sich im letzten Jahrzehnt so stark weiterentwickelt wie die Gebäudehülle. Dies gilt sowohl für den architekturtheoretischen Diskurs als auch für die konstruktiven und technischen Aspekte. Gerade in den letzten Jahren stieg die Bedeutung von ökologischen und ökonomischen Kriterien bei der Wahl der Fassaden.

Die Fassade bildet die Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum, und beeinflusst so die Übergänge von Wärme, aber auch Licht, Luft und Feuchtigkeit aus dem und in das Gebäude. Traditionell werden dabei die bauphysikalischen Kennwerte als statische Größen betrachtet. Die Kennwerte dieser Materialien sind typischerweise unter Normbedingungen definiert. In Wirklichkeit sind das Klima und die Nutzung von Gebäuden dynamische Vorgänge. Daher können Lösungen, die sich diesen Veränderungen anpassen und mitschwingen, sinnvoller sein. Dieser Ansatz von Dynamik wird schon immer in der Gebäudetechnik angewendet. Naheliegend ist es, dass Heiz-, Kühl- und Beleuchtungssysteme nur dann aktiv sind, wenn sie benötigt werden. Aber auch Belüftungs-, Be- und Entfeuchtungssysteme werden in Ihrer Leistung entsprechend dem Bedarf geregelt. Somit kann man behaupten, dass Gebäudesysteme schon immer adaptive Systeme waren. Dementsprechend kann man die Entwicklung bei den adaptiven Fassadensystemen verstehen, bei der schrittweise die starren Eigenschaften der Fassaden hin zu optimaler angepassten Systemen verändert werden. Diese Fassaden orientieren sich an klimatischen Bedingungen, den lokalen und geografischen Anforderungen, aber auch an gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie z.B. Arbeitszeiten, Nutzungsarten, etc.

Ziel des Seminars

In diesem Seminar haben die acht Bachelor-Studierenden sich mit der metabolischen Adaption auseinandergesetzt. Ausgehend von Analogien aus Flora und Fauna wurden Lösungsansätze verfolgt, die optimaler auf die jeweiligen klimatischen und nutzerspezifischen Ansprüche reagieren können. Adaption erlaubt die üblicherweise eingeschränkte Reaktionsfähigkeit bei Gebäuden zu erweitern. Dies ist eine Frage der Materialwahl, der Technologie und des Betriebs.