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Digitale Innovationen im Zivil- und Gesellschaftsrecht

Der Lehrstuhl für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht veranstaltete in Kooperation mit der Universität Innsbruck und dem Zentrum für liechtensteinisches Recht an der Universität Zürich am 21. Juni 2021 eine Tagung für den wissenschaftlichen Nachwuchs zum Thema "Digitale Innovationen im Zivil- und Gesellschaftsrecht".

Bei der erstmals und virtuell durchgeführten Tagung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler lag der Fokus auf neuen Technologien, wie der Distributed-Ledger-Technologie und Smart Contracts, im Kontext des liechtensteinischen, schweizerischen, deutschen, österreichischen und europäischen Privat- und Gesellschaftsrechts.

Im Anschluss an die Grussworte von Dr. Thomas Dünser, Leiter der Stabsstelle für Finanzplatzinnovation des Fürstentums Liechtenstein, führten Prof. Francesco A. Schurr, Universitätsprofessor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Institut für italienisches Recht, Universität Innsbruck; Institut für Wirtschaftsrecht, Universität Liechtenstein und Prof. Andreas Furrer, LL.M., Professor für Privatrecht, Rechtsvergleichung, Internationales Privatrecht und Europarecht, Direktor Kompetenzstelle für Logistik- und Transportrecht (KOLT), Universität Luzern, durch das Programm.

Es wurde zunächst die komplexe technische Funktionsweise hinter der Distributed-Ledger-Technologie von Rodion Vladimirov, MSc, wissenschaftlicher Assistent am Hilti Lehrstuhl für Daten- und Anwendungssicherheit an der Universität Liechtenstein, erläutert.

Im ersten Panel referierten Dr. Christopher Rennig, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am Lehrstuhl für bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wirtschaftsrecht an der Universität Marburg, Dr. Marco Lettenbichler, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am Lehrstuhl für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht an der Universität Liechtenstein und Absolvent des Doktoratskolleg liechtensteinisches Recht an der Universität Innsbruck, Mag.a Serena M. Scalera, Universitätsassistentin am Institut für italienisches Recht im Fachbereich italienisches Handelsrecht an der Universität Innsbruck und Mitglied des Doktoratskolleg liechtensteinisches Recht an der Universität Innsbruck. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Übertragung von Tokens aus deutscher Sicht sowie der Token-Ökonomie im liechtensteinischen, österreichischen und italienischen Gesellschaftsrecht.

Im zweiten Panel referierten Mag.a Angelika Layr, Bsc, LL.M., wissenschaftliche Assistentin an der Universität Luzern und Projektmitarbeiterin am Lehrstuhl für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht an der Universität Liechtenstein, Jeremias Wartmann, MLaw, Doktorand an der Universität Luzern, Dr. Christoph Kronthaler, Universitätsassistent (Postdoc), am Institut für Zivilrecht an der Universität Innsbruck und Mag.a Derya Sahin-Polat, Juristische Praktikantin bei der FMA Liechtenstein im Bereich Geldwäschereiprävention und andere Finanzintermediäre und Mitglied des Doktoratskolleg liechtensteinisches Recht an der Universität Innsbruck über aktuelle Fragen von neuen Technologien im Bereich des (internationalen) Privatrechts.

Der angeregte Austausch im Rahmen der Tagung hat gezeigt, dass – obwohl das Fürstentum Liechtenstein mit dem TVTG ein in die Zukunft gerichtetes Gesetz für die Tokenisierung geschaffen hat – eine Vereinheitlichung des Token-Begriffs in den Zivilrechtsordnungen notwendig ist. Darüber hinaus wurden Verbesserungspotenziale sowohl in technischer als auch rechtlicher Hinsicht aufgezeigt. Beispielhaft lässt sich dies insbesondere an dem hohen Energieverbrauch einiger Kryptowährungen erkennen.