uni.liThemaWirtschaftsrechtNeuigkeitenDigitale Vortragsveranstaltung zum Versicherungsvertrieb, ID V Intensiv

Digitale Vortragsveranstaltung zum Versicherungsvertrieb, ID V Intensiv

Der Propter Homines Lehrstuhl für Bank- und Finanzmarktrecht hat am 4. November 2020 rund hundert Vertreterinnen und Vertreter der Versicherungsbranche zum fünften Teil der Veranstaltungsreihe im Versicherungsvertrieb (ID - Insurance Distribution Intensiv) zur ersten virtuellen Fortbildungsveranstaltung im Versicherungsvertrieb an der Universität Liechtenstein begrüsst.

Nach der Begrüssung durch Dr. Rainer Silbernagl wurde im ersten Teil der Veranstaltung dem Thema des Beschwerdemanagements in seinen verschiedenen Ausprägungen ein Schwerpunkt gesetzt. Mag. Philipp Fuchs (FMA Liechtenstein) brachte dazu die Sicht der Aufsichtsbehörde und den Umgang mit dort angebrachten Beschwerdefällen im Lichte der Trennung zwischen Aufsichtsrecht und zivilrechtlichen Ansprüchen ein. Das Thema wurde auf innerbetrieblicher Ebene von Mag. (FH) Wolfgang Berl (INVIVA AG, Vaduz) weitergeführt, dessen Schluss, dass ein funktionierendes Beschwerdemanagement auch eine Frage der Kundenbindung bewirkt, neben den rechtlichen, auch wirtschaftliche Perspektiven miteinbezog. Daran zog Dr. Felix Hörlsberger (DORDA Rechtsanwälte GmbH, Wien) den Konnex weiter zu Verletzungen der DSGVO im Vertrieb, insbesondere auch zu den wechselseitigen Unterrichtspflichten zwischen Versicherungsunternehmen und Maklern im Lichte einer datenschutzrechtlichen Einwilligung bzw. gemeinsamer Datenverarbeitungsprozesse.

Im zweiten Panel referierte Dr. Remy Zgraggen (Leximpact, Zürich) über die Zulassungsvorraussetzungen als Versicherungsvertrieb zwischen Liechtenstein, der Schweiz und der EU sowie den damit verbundenen Aufsichtsregimen zwischen der Host- und Branch-Aufsicht als dem Direktversicherungsabkommen mit der Schweiz. Dazu passend stellte Dr. Lucy Gordon (MME Legal, Zürich) den Kontext zur AGB-Kontrolle des Schweizer Bundesgerichtes, insbesondere deren Verständlichkeit, her und verglich dieses konsumentenschutzrelevante Thema mit Österreich und Deutschland. Abschliessend stellte Dr. Martin Ramharter (Bundesministerium für Finanzen, Wien) die Neuerungen und Änderungen im österreichischen VAG vor und zeigte anschaulich die aufsichts- und zivilrechtlichen Wechselwirkungen der Versicherungsreglements, neben den Eigenkapitalvorschriften (Solvency) auf.

Die Universität bedankte sich bei den Teilnehmenden und Referierenden für die gezeigte Flexibilität bei der digitalen Umstellung der Veranstaltung.

Die in freundlicher Kooperation mit dem Liechtensteinischen Versicherungsverband, dem Verband Liechtensteinischer Versicherungsmakler und der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, angebotene Veranstaltung blieb aufgrund der derzeit herrschenden gesundheitlichen Vorkehrungen gegen die Coronapandemie virtuell. Über die Chatfunktion entspannten sich aber bereits spannende Fragestellungen und Diskussionen zu den aufgeworfenen Themen.