uni.liThemaWirtschaftsrechtNeuigkeitenNachbericht zum Internationalen Symposium zum Unternehmensstrafrecht

Nachbericht zum Internationalen Symposium zum Unternehmensstrafrecht

Der Lehrstuhl für Wirtschaftsstrafrecht, Compliance und Digitalisierung an der Universität Liechtenstein führte am 09. und 10. Dezember 2022 ein «Internationales Symposium zum Unternehmensstrafrecht» durch.

Das Internationale Symposium zum Unternehmensstrafrecht wurde zum Abschluss des diesjährigen FFF-Förderprojektes «Das Strafanwendungsrecht liechtensteinischer juristischer Personen» hybrid organisiert. Zentrales Anliegen des Projekts unter Leitung der Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou war es, die Strafbarkeitsrisiken im Unternehmen inkl. Compliance-Aspekten in den Vordergrund zu stellen, insbesondere wenn es sich um grenzüberschreitende Sachverhalte handelt.

Im Rahmen des Projekts wurden ca. 30 Länderberichte aus Europa, Asien und Lateinamerika veranlasst, welche die Rechtslage in den jeweiligen Ländern beschreiben. Fast die Hälfte der Autorinnen und Autoren konnte am Symposium physisch teilnehmen und die eigenen Länderberichte mit rechtsvergleichenden Referaten vorstellen.

Nach der Begrüssung der Referent:innen und Teilnehmenden durch Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou folgte der Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Petra Wittig (Rechtsanwältin/Of Counsel bei ROXIN Rechtsanwälte, München) über die philosophischen, dogmatischen und kriminologischen Grundlagen der Debatte um ein Unternehmensstrafrecht sowie über die gängigen Argumente für und wider ein Unternehmensstrafrecht.

Dr. Alexander Mayr (Wannemacher & Partner Rechtsanwälte mbB, München) setzte mit seinem Länderbericht über das Vereinigte Königreich/UK fort, gefolgt von Jaan Sootak (Universität Tartu, Estland) mit einem Bericht über die Rechtslage in Estland.

Nach einer kurzen Pause wurden die Regelungen in Polen, von Dr. habil. Piotr Góralski (Universität Wrocław/Breslau), Österreich, von Ass. Prof. Dr. Cathrine Konopatsch (FernUni Schweiz), und Portugal, von José Menezes Sanhudo (Oporto University Law School), erörtert.

Der Abend klang bei einem geselligen Apéro mit intensiven Diskussionen aus.

Am zweiten Tag des Symposiums wurde das Programm mit einem Bericht über Liechtenstein von Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou fortgesetzt. Prof. Dr. Bachana Jishkariani (The University of Georgia, School of Law) erläuterte die rechtliche Situation in Georgien und Dr. Manuchehr Kudratov (Universität Regensburg) jene in Russland.

Nach einem Bericht über China von Dr. Zhiwei Tang (Forschungsstipendiat, Juristische Fakultät der LMU München) folgten drei Länderberichte aus Lateinamerika: zu Argentinien von Dr. Juan Pablo Montiel (CRIMINT Stiftung), zu Kolumbien von Miguel Angel Lamadrid Luengas (Lamadrid & Asociados SAS, Bogotà) und schliesslich zu El Salvador von Lenin Gonzalez Benitoz (Sala de lo Penal de la Corte Suprema de Justicia, San Salvador).

Das Symposium wurde nach Dankesworten von Prof. Dr. Papathanasiou mit einem Stehlunch abgeschlossen.

Der Lehrstuhl bedankt sich herzlich bei allen ReferentInnen und (auch digitalen) TeilnehmerInnen für den spannenden, erkenntnisreichen Austausch! Das Buch mit sämtlichen Beiträgen wird im Jan Sramek Verlag voraussichtlich im Frühling 2023 erscheinen.