Das schweizerische und liechtensteinische Arbeitsrecht zeichnen sich durch eine vergleichsweise liberale Regulierung aus. Dies gilt auch für den zentralen Bereich des Kündigungsschutzes, der – mindestens im Grundsatz – von der Prämisse der Kündigungsfreiheit geprägt ist. Nichtsdestotrotz hat sich in den letzten Jahren eine Rechtsprechung entwickelt, die Unternehmen besondere Rücksichtnahmepflichten auferlegt, wenn sie die Entlassung älterer Arbeitnehmender in Erwägung ziehen.
Das Referat wird sich zunächst mit der dogmatischen Einordnung befassen, um danach die teils diffuse jüngere Judikatur zu beleuchten, die in eine wenig befriedigende Rechtsunsicherheit mündet. Den Abschluss bilden einige kritische Gedanken zur sozialpolitisch verständlichen, rechtlich allerdings problematischen Privilegierung älterer Arbeitnehmender gegenüber anderen Kategorien von Mitarbeitenden.