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Zürich holt Phosphor aus Klärschlamm

Zürich - Im Kanton Zürich wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem der in Klärschlammasche enthaltene Phosphor extrahiert werden kann. Es soll dem Wertstoffkreislauf als hochwertige Phosphorsäure zurück gegeben werden.

Einer Mitteilung der Baudirektion des Kantons Zürich zufolge setzt der Kanton „konsequent auf die Rückgewinnung von Wertstoffen aus den Hinterlassenschaften unserer Gesellschaft“. Einer davon ist der im Abwasser enthaltene Phosphor. Diesen will der Kanton nun in grossem Stil aus der Klärschlammverwertung zurückgewinnen. 

In einem ersten Schritt wurde dazu unter Mitwirkung des Kantons Zürich ein Verfahren entwickelt, mit dem der Klärschlammasche Phosphor umweltschonend als hochwertige Phosphorsäure entzogen werden kann. Ein seit Oktober 2015 erste Erfolge zeigendes noch laufendes Pilotprojekt soll nun in die industrielle Produktion reiner, schwermetallfreier Phosphorsäure münden. 

Das sogenannte Phos4life-Verfahren ist im Vergleich zu den heute angewendeten konventionellen Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäuren aus Rohphosphat deutlich umweltschonender. Allerdings hat es auch höhere Kosten. Eine für die Schweiz wirtschaftlich vertretbare Umsetzung lässt sich nur dann realisieren, „wenn die Asche von mehreren Klärschlammverwertungsanlagen zusammen behandelt wird“, erläutert die Baudirektion in der Mitteilung. Zudem müsse „eine Lösung gefunden werden, wie und vom wem die vom Markt nicht abgedeckten Kosten getragen werden“. Genauerer Informationen über das Projekt stellt das in der Baudirektion angesiedelte Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) im Projektblatt „Phosphor-Mining“ zur Verfügung. hs