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Wasserstoffvelo erhält Tankstelle

Dübendorf ZH - Der Wiener Gasspezialist Linde Gas hat ein Elektrovelo entwickelt, das statt Batterie mit Brennstoffzelle und Wasserstofftank ausgerüstet ist. Ein Zürcher Maturand hat nun eine Möglichkeit gefunden, dieses an für Autos konzipierten Wasserstofftankstellen zu laden.

Beim Elektrovelo von Linde Gashandelt es sich derzeit noch um einen Prototyp. Die Druckflasche des Velos fasst etwas mehr als 1,3 Liter, was beim vorgesehenen Flaschendruck von 340 bar rund 33 Gramm Wasserstoff entspricht. Wenn es vollgetankt ist, soll das Fahrzeug mehr als 100 Kilometer zurücklegen können.

Der Hersteller hatte vorgesehen, dass das Velo von grösseren Druckflaschen betankt wird. Florian Freund, Maturand am Zürcher Gymnasium Sumatra, hatte jedoch eine bessere Idee. Statt dass jeder Velobesitzer eine solche Flasche zu Hause lagern muss, könnten die Velos auch an Wasserstofftankstellen getankt werde, die eigentlich für Autos konzipiert wurden, etwa diejenige am Mobilitätsdemonstrator move der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa).

Dies ist laut einer Medienmitteilung der Empa gar nicht so einfach, denn solche Tankstellen haben ein fix einprogrammiertes Betankungsprogramm, das zu Beginn einen Druckstoss mit 440 bar Druck auslöst, um auf mögliche Lecks zu testen und den vorhandenen Druck in der Flasche zu messen. Erst dann beginnt der normale Betankungsprozess.

Mit der Unterstützung von Empa-Forscher Urs Cabalzar hat Freund dennoch eine Lösung gefunden. „Wir erkannten, dass der erste Druckstoss bereits genügt, um die Flasche zu füllen – sofern das Gas danach nicht mehr zurück in die Tankstelle fliesst“, erklärt Freund. Mit finanzieller Unterstützung des Fluidsystemspezialisten Swagelok ist wurde nun ein Prototyp einer entsprechenden Lösung hergestellt und an der move-Tankstelle der Empa angeschlossen. ssp