Körperenergie soll mobile Geräte betreiben

Elektronische Begleiter wie Mobiltelefone, Sportelektronik wie Pulsmesser oder medizinische Geräte haben alle ein gemeinsames Problem: Sie verbrauchen viel Strom. Forscher amKarlsruher Institut für Technologie (KIT) haben nun zwei Lösungen entwickelt, bei welchen die körpereigene Bewegungsenergie als Stromquelle dient.

Die erste Lösung basiert auf einer Konstruktion für die untere Extremität und nutzt das Körpergewicht beim Gehen. Konkret wird unter Ferse und Ballen des Läufers ein kleines Kissen angebracht, das mit einer Flüssigkeit gefüllt wird. Beim Auftreten und Abrollen wird Öl durch eine Schlauchverbindunghin und her gepumpt. Damit wird ein Kolben getrieben, der wiederum einen Generator antreibt. Das Minielektrizitätswerk könnte etwa Fussprothesen mit Sensoren betreiben. „Man könnte den Mechanismus aber genauso gut in einem Sportschuh unterbringen und einen Tempo-Trainer oder Leistungsdiagnostik damit betreiben“, erklärt Christian Pylatiuk vom Institut für Angewandte Informatik (IAI).

Die zweite Konstruktion der Forscher funktioniert wie ein Generator am Oberarm. Die Funktionsweise ähnelt jener einer mechanischen Uhr. Anders als beim Uhrwerk, wo die Energie mittels Schwungmasse gespeichert wird, ist jedoch ein Induktionsmotor aktiv, in dem ein Exzenter einen Magneten in einer Spule vor- und zurückbewegt. Die Forscher konnten so eine maximale Leistung von 2,2 Milliwatt erzielen. Dies reicht noch nicht aus, um beispielsweise ein Hörgerät zu betreiben. Daher wollen die Forscher die Methode noch weiterentwickeln.

Beide Entwicklungen des KIT sind noch bis zum 10. September bei der Weltausstellung Expo 2017 zu sehen, die derzeit in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfindet. ssp