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Pflanzenabfälle werden zu Kunststoff

Zürich - FluidSolids ist auf die Herstellung von klimafreundlichem Bioplastik spezialisiert. Nun tüftelt die Firma aus Zürich an neuen Rezepturen. Sie will Pflanzenreste in Kunststoff umwandeln und damit das Abfallproblem von grossen Unternehmen lösen.

Im Jahr 2008 hat der Industriedesigner Beat Karrer FluidSolids in Zürich gegründet. Seither hat es die Firma bereits geschafft, klimafreundliches Bioplastik etwa aus Nadelholzfasern herzustellen. Dafür erhielt FluidSolids von mehreren Seiten Unterstützung. Neben dem Technologiefonds des Bundes erhielt das Unternehmen auch Mittel von der Klimastiftung Schweiz, welche für die Verteilung eines Teils der Gelder aus der CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffe zuständig ist. Die Zürcher Kantonalbank hat sich zudem am Aktienkapital der Firma beteiligt.

Wie aus einer Medienmitteilung der Klimastiftung Schweiz hervorgeht, tüftelt die Firma nun an neuen Kunststoffrezepturen aus Pflanzenabfällen. Dafür ist sie mit grossen Unternehmen aus der ganzen Welt im Gespräch, bei welchen grosse Mengen an faserigem Abfall entsteht – etwa Nussschalen, Getreidehülsen oder Maiskolben. In einem nächsten Schritt entwickelt FluidSolids kundenspezifische Kunststoffrezepturen. So sollen Unternehmen aus ihrem Abfall Kunststoff machen können, den sie gleich selbst wieder verwenden.

„Firmen wollen mit FluidSolids nicht in erster Linie zusammenarbeiten, weil sie Kunststoff brauchen, sondern weil sie ein Abfallproblem haben oder ein Zeichen für den Klimaschutz setzen wollen“, lässt sich Karrer in der Mitteilung zitieren. Abfall könnte zwar auch anders genutzt werden, zum Beispiel zum Heizen, als Biogas oder als Kompost. Das sei aber mit dem gebrauchten Biokunststoff immer noch möglich, erklärt Karrer. „Wir fügen einfach einen weiteren Nutzungszyklus dazu.“

Die Klimastiftung Schweiz sieht grosses Potenzial im zukunftsfähigen Zürcher Plastik.„Dass ein Zürcher KMU in diesem Bereich Pionierarbeit leistet, ist eine Chance für die Schweizer Wirtschaft“, so Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. ssp