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Neue Flussbatterie soll Energiespeicherung revolutionieren

Cambridge - US-Forscher stellen eine neue Flussbatterie vor, die das Potenzial hat, die Speicherung von erneuerbarer Energie zu revolutionieren. Die preiswerte Batterie kann Energie über lange Zeiträume abgeben.

Die Entdeckung von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird in einer Medienmitteilung als atmende Batterie bezeichnet. Die aufladbare Batterie verwendet für ihre Anode Schwefel – ein preiswertes Nebenprodukt der Industrie. In der Kathode dient eine Salzlösung dazu, Sauerstoff aufzunehmen und abzugeben. Mitautor Yet-Ming Chiang, Kyocera Professor of Materials Science and Engineering am MIT, wird zitiert: „Die Batterie atmet buchstäblich Luft ein und aus – dabei gibt sie nicht CO2 ab, sondern Sauerstoff.“ Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des Journals „Joule“ veröffentlicht.

Die chemischen Batteriekosten liegen laut Mitteilung bei einem Dreissigstel derjenigen von beispielsweise Lithium-Ionen-Batterien. Da die Flussbatterie stark erweiterbar ist, sei sie für einen Einsatz bei Wind- und Sonnenenergie sehr gut geeignet, so die Forscher. Es sei eine Speicherung über grosse Zeiträume möglich – für Kosten um 20 bis 30 Dollar pro Kilowattstunde. So prognostizieren die Forscher ihrer Entwicklung grösstes Potenzial für eine ultra-preiswerte Lösung im Rahmen gross angelegter Energiespeicherung. „Die Energiedichte einer solchen Flussbatterie ist 500-mal höher als bei Wasserkraft“, wird Chiang zitiert.

Die Innovation sei einem Zufall geschuldet, heisst es. Der Erstautor der Studie, Zheng Li, habe bei seinen Experimenten eine unerwartete Sauerstoffreaktion entdeckt, die nun Grundlage der Batteriefunktionsweise sei. yvh