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Wind soll Tanker antreiben

Helsinki - Die finnische Firma Norsepower rüstet einen Tanker der Maersk Tankers-Flotte mit zwei Windrotoren aus. Ab 2018 sollen sie den Treibstoffverbrauch um bis zu 10 Prozent senken und die Nutzung von Windkraft auf modernen Schiffen testen.

Die Windkraft kehrt in die Seefahrt zurück. Wie der finnische Windrotorhersteller Norsepower und der dänische Tankerbetreiber Maersk Tankers gemeinsam mitteilen, wollen sie ein Tankschiff zu Testzwecken mit Windrotoren ausrüsten. Dabei erhält der Tanker, der eine Tragfähigkeit von 110.000 Tonnen ausweist, zwei Rotoren mit einer Höhe von je 30 Metern und einem Durchmesser von 5 Metern. Sobald die Windbedingungen stimmen, können die Rotoren das Schiff antreiben und die Schiffsmotoren abgedrosselt werden. Die Unternehmen erwarten, dass damit der Treibstoffverbrauch auf typischen Routen um 7 bis 10 Prozent gesenkt werden kann. Das Schiff soll in der ersten Hälfte 2018 umgerüstet werden und der Test bis Ende 2019 dauern. 

Das Vorhaben wird vom britischen Institut für Energietechnologien ETI mitfinanziert. Der Ölkonzern Shell wird das Projekt koordinieren. Es sei ein Privileg, mit Maersk Tankers, Shell und dem ETI zusammenarbeiten zu dürfen, wird Norsepower-Chef Tuomas Riski in der Mitteilung zitiert. Er sei optimistisch, dass die Unterstützung dieser drei Akteure für den Test der Windrotor-Technologie den Markt der grösseren Tanker öffnen werde. „Das bereitet den Weg für den effizienten Umgang mit Schiffstreibstoffen und verringert die Emissionen, auch von Treibhausgasen“, so Riski. „Wind ist eine im Übermass vorhandene erneuerbare Energie. Er wird eine Rolle in der Schifffahrt spielen, um den Verbrauch von Treibstoffen zu verringern und die CO2-Reduktionsziele zu erreichen.“

Laut Andrew Scott, dem Programmverantwortlichen am ETI, haben die Rotoren das Potenzial, den Treibstoffverbrauch gerade von Tankern und Massengutschiffen zu verringern. „Das ist eine der wenigen Technologien, Treibstoff einzusparen, von denen man zweistellige Ergebnisse erwarten kann.“

Die 2012 gegründete Norsepower ist auch Mitglied von Cleantech Finland, einem der aktivsten Cleantechcluster in der Global Cleantech Cluster Association. stk