uni.liNews InnovationenTata Power setzt auf Tessiner Speichertechnologie

Tata Power setzt auf Tessiner Speichertechnologie

Lugano - Das Tessiner Start-up Energy Vault hat eine Technologie entwickelt, bei der mit einem Kran und Betonblöcken Energie gespeichert werden kann. Tata Power, Indiens grösster Energiekonzern, will die Technologie im kommenden Jahr einsetzen. Ausserdem schliesst Energy Vault eine neue Technologiepartnerschaft mit CEMEX.

Das Start-up Energy Vault aus Lugano will die Stromspeicherung revolutionieren und damit die Nutzung von erneuerbaren Energien vorantreiben. Die Firma hat ein neues Verfahren zur mechanischen Stromspeicherung entwickelt. Ein Kran hebt dabei schwere Lasten wie Blöcke aus Bauschutt an. So wird Energie gespeichert. Bei Bedarf werden die Blöcke an Stahlseilen wieder herabgelassen und aus ihrer Fallenergie wird erneut Strom gewonnen. Wie die Blöcke genau kombiniert werden müssen, berechnen von Energy Vault entwickelte Algorithmen. Diese können auch Faktoren wie Stromversorgung, Schwankungen im Energiebedarf und Wetter berücksichtigen.

Inspiriert wurde Energy Vault von Pumpspeicherkraftwerken, die sich zur Speicherung und Entladung von Elektrizität auf die Schwerkraft und auf Wasserbewegungen stützen. Die neue Lösung beruht auf die gleichen Grundlagen, nutzt jedoch statt Wasser kostengünstige Materielien wie Bauschutt.

Der Speicher ist laut Energy Vault in Bezug auf Investitionsausgaben in Dollar pro Kilowattstunde um bis zu 50 Prozent günstiger als bestehende Lösungen. Das System hat eine Kapazität von 35 Megawattstunden und kann eine Leistung von 4 Megawatt abgeben. Ein weiterer Vorzug des Systems ist die lange Lebenszeit von rund 30 Jahren.

Das erste Energy Vault-System hat nun einen Besitzer gefunden. Es wird 2019 von Tata Power eingesetzt. Dabei handelt es sich um den grössten Energiekonzern in Indien. Energy Vault gibt ausserdem eine technologische und kommerzielle Partnerschaft mit der CEMEX Research Group AG bekannt, einer Schweizer Tochtergesellschaft des CEMEX-Konzerns aus Mexiko. Die Unternehmen wollen unter anderem gemeinsame Technikteams für Materialanwendungen wie die Optimierung verschiedener Verbundwerkstoffe aus Beton und Erde bilden. ssp