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EU-Parlament will Lebensmittelverschwendung halbieren

Strassburg - Die Lebensmittelverschwendung in der EU soll bis 2030 auf die Hälfte verringert werden. Dazu fordert das EU-Parlament die EU-Kommission auf, Lebensmittelspenden zu erleichtern und die Angaben zur Haltbarkeit zu überarbeiten.

In der Plenartagung vom Dienstag hat das Europäische Parlament Massnahmen erörtert, mit denen die Lebensmittelverschwendung in der EU bis 2030 um 50 Prozent verringert werden soll. Dieses Ziel hat sich das Parlament in einem im März verabschiedeten Abfallgesetz gesteckt.

„In den Industrieländern werden die meisten Lebensmittel am Ende der Versorgungskette, nämlich beim Vertrieb und beim Verbrauch, verschwendet“, wird die Berichterstatterin zum Thema, Biljana Borzan, Mitglied der Gruppe der Sozialisten und Demokraten im EU-Parlament, in der entsprechenden Mitteilung des Parlaments zitiert. „Jeder trägt einen Teil der Verantwortung, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.“ 

In ihrem Bericht forderte Borzan eine Änderung von Rechtsvorschriften, die Lebensmittelspenden verhindern. Zudem sollten Massnahmen getroffen werden, um die Verwirrung im Umgang mit den Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum und zum Verbrauchsdatum zu beenden. Den meisten Verbrauchern sei nicht bewusst, dass Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum geniessbar seien, heisst es in der Mitteilung. 

Die Vorgaben von Borzan wurden von 623 Parlamentariern bei 33 Gegenstimmen und 20 Enthaltungen angenommen. Die nationalen Behörden werden aufgefordert, die Kenntnisse der Verbraucher hinsichtlich der Haltbarkeitsdaten zu schärfen. Die EU-Kommission dagegen soll die Abschaffung von Daten für Produkte prüfen, von denen keine Risiken ausgehen. Sie wird ausserdem aufgefordert, die Mehrwertsteuerbefreiung für Lebensmittelspenden als zulässig festzulegen. hs