uni.liNews InnovationenStädte können Treibhausgase über die Stadtgrenzen hinaus senken

Städte können Treibhausgase über die Stadtgrenzen hinaus senken

Potsdam - Städte können enorm viel zur Senkung der CO2-Emissionen weit ausserhalb ihrer Grenzen beitragen. Entscheidend sind dabei die Bereiche Gebäude und Verkehr. Dies sind die Ergebnisse einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Die Studie zeige, „dass dieselben Aktivitäten, die die meisten lokalen Emissionen städtischer Haushalte verursachen – Wohnen und Transport – auch für den Grossteil der vorgelagerten Emissionen an anderer Stelle der Versorgungskette verantwortlich sind“, wird der Leitautor Peter-Paul Pichler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in der entsprechenden Mitteilung des PIK zitiert. „Oft heisst es, dass Bürgermeister wenig gegen den Klimawandel tun können, weil ihr Einfluss auf das Stadtgebiet begrenzt ist, aber tatsächlich kann ihr Handeln weitreichende Wirkung haben.“

Die Klimaforscher empfehlen, den Einsatz von wenig CO2-intensiven Baustoffen wie Holz gegenüber den unter hohem Einsatz meist fossiler Energie erzeugten Baustoffen wie Stahl oder Zement zu fördern. Auch die besser Dämmung von Gebäuden vermindere nicht nur den in der Stadt selbst anfallenden CO2-Ausstoss der Heizenergie. Über einen geringeren Bedarf elektrischer Kühlung im Sommer liessen sich auch Treibhausgase in Kraftwerken ausserhalb der Stadtgrenzen vermeiden. 

Im Bereich Verkehr ist den Forschern zufolge vor allem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs relevant. Innerhalb der Stadtgrenzen werden damit die Emissionen aus dem Autoverkehr reduziert. Weniger Autos auf den Strassen bedeuteten aber auch weniger ausserhalb der Stadtgrenzen mit hohem Energieaufwand produzierte Autos. Zudem könnten die Städte durch den Einsatz von regenerativen Energien im öffentlichen Nahverkehr „zur Schliessung von weit entfernten Kohlekraftwerken“ beitragen. hs