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Energiesektor kann bis 2060 auf CO2 verzichten

Berlin - Der weltweite Energiesektor kann seinen CO2-Ausstoss bis 2050 um 70 Prozent verringern und bis 2060 ganz auf fossile Energieträger verzichten. Das zeigt ein Bericht der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien. Die dazu nötigen Investitionen seien ein Wachstumstreiber.

Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist nicht nur möglich, sondern treibt auch die Wirtschaft. Das zeigt ein Bericht den die Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) am Montag am Berliner Energiewendedialog vorgelegt hat. Danach kann der Energiesektor seinen weltweiten CO2-Ausstoss bis 2050 um 70 Prozent verringern. Dieser könnte von heute 32 Gigatonnen pro Jahr auf dann 9,5 Tonnen sinken, heisst es in einer Medienmitteilung zum Bericht. Bis 2060 könnte der Energiesektor vollständig CO2-frei werden. Möglich wird dies durch den raschen Ausbau erneuerbarer Energien und durch eine steigende Energieeffizienz. Während die Erneuerbaren heute einen Anteil 16 Prozent an der Energieversorgung haben, könnte dieser Anteil bis 2050 auf 65 Prozent steigen.

Dafür seien zwar bis 2050 Investitionen von zusätzlichen 29 Billionen Dollar möglich. Doch dies entspreche nur 0,4 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Zudem bildeten diese Investitionen einen zusätzlichen Wachstumstreiber. Sie könnten die weltweite Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent erhöhen, zahlreiche Arbeitsplätze schaffen und die Umwelt- und Gesundheitsrisiken verringern, die mit dem Verbrauch fossiler Energieträger verbunden sind. „Die Dekarbonisierung kann nachhaltiges Wirtschaftswachstum antreiben und mehr neue Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien schaffen“, wird IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin in der Mitteilung zitiert.

Aus der Sicht von IRENA muss nun die Energiewende auch über den eigentlichen Energiesektor hinausreichen. So müssten auch die Gebäudewirtschaft, die Industrie und der Verkehr zunehmend etwa auf Bioenergie, Solarwärme und Strom aus erneuerbaren Quellen setzen. Die Produktion von flüssigen Energieträgern aus erneuerbaren Quellen müsse sich verzehnfachen. Insgesamt 2 Milliarden Gebäude müssen energieeffizient um- oder neugebaut werden. Die Energiewende braucht dazu auch stärkere Preissignale etwa durch die Einführung von CO2-Preisen. stk