Menschheit lebt ab sofort auf Kredit

Zürich - Bereits am 2. August hat die Menschheit für dieses Jahr soviele Ressourcen verbraucht, wie die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. Das Datum des sogenannten Welterschöpfungstags hat sich im Verlauf von nur 20 Jahren um zwei Monate Richtung Jahresanfang bewegt.

Einer Mitteilung des WWF Schweiz zufolge hat sich der Welterschöpfungstag 2017 allein im Vergleich zum Vorjahr um eine ganze Woche nach vorne verschoben. In Zusammenarbeit mit dem WWF errechnet Global Footprint Network jedes Jahr das Datum, ab dem der Bedarf der Weltbevölkerung die Biokapazität, also die Menge an natürlichen Ressourcen, übersteigt, die die Erde innerhalb eines Jahres produzieren kann. Vor 20 Jahren war dieses Datum noch auf Ende September gefallen. In diesem Jahr beginnt „die globale ökologische ,Schuldenphase´ bereits nach sieben Monaten“, heisst es in der Mitteilung.

Anders ausgedrückt verbraucht die Weltbevölkerung derzeit Ressourcen, wie sie von 1,7 Planeten Erde zur Verfügung gestellt werden könnten. Für die Schweiz fällt dieser ökologische Fussabdruck mit mehr als drei Erden noch schlechter aus.

Zumindest aber rücke der Welterschöpfungstag nicht mehr im selben Tempo wie in den vergangenen Jahrzehnten Richtung Jahresanfang, erläutert WWF-Sprecherin Corina Gyssler in der Mitteilung. „Die Problematik ist erkannt und Lösungen bekannt, allerdings verläuft deren Umsetzung immer noch viel zu langsam.“ Für die Schweiz empfiehlt der WWF in diesem Zusammenhang eine Beschleunigung der Energiewende. Auch sollten die Schweizer ihren Lebensstil an die ökologischen Herausforderungen anpassen. hs

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