uni.liNews InnovationenIntensive Bodenbewirtschaftung bedroht Tier- und Pflanzenarten

Intensive Bodenbewirtschaftung bedroht Tier- und Pflanzenarten

Bern - Die Biodiversität in der Schweiz ist in Gefahr. Der Bund will mit einer Anpassung seines Aktionsplans gegensteuern. Schweizer Umweltschutzorganisationen fordern deutlich mehr Anstrengungen von Seiten des Bundes.

„Der anhaltende Verlust an biologischer Vielfalt bedroht einheimische Arten in ihrer Existenz und gefährdet zentrale Lebensgrundlagen für die Menschen und die Wirtschaft sowie die Einzigartigkeit der Landschaften in der Schweiz“, schreibt das BAFU in der Mitteilung zur Veröffentlichung des Berichts „Biodiversität der Schweiz: Zustand und Entwicklung“. Danach ist fast die Hälfte der untersuchten Lebensräume und mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten durch intensive Nutzung von Boden und Gewässern bedroht.

Als Grund für die Bedrohung der Schweizer Biodiversität haben die Experten das Zusammenwirken mehrerer Faktoren ausgemacht, insbesondere den wachsende Flächenbedarf für Siedlungen und Infrastruktur, die intensive Landwirtschaft aber auch Mikroverunreinigungen, Klimaveränderungen und die Verdrängung von auf spezielle Bedingungen angewiesene Arten durch Generalisten. 

Der Verlust von Biodiversität stelle „eine Gefahr für unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität dar“, erläutert das BAFU. Die Kompensation der von ihr erbrachten Leistungen sei dabei erheblich kostspieliger als der Aufwand für ihren Schutz.

Bund und Kantone haben im Rahmen der Strategie Biodiversität Schweiz diverse Massnahmen zum Schutz der Biodiversität ergriffen. Schutzmassnahmen müssten jedoch konsequenter vollzogen werden, mahnt das BAFU. In der zweiten Jahreshälfte will der Bundesrat den Aktionsplan beraten und weitere Schritte beschliessen. 

Umweltschutzorganisationen kritisieren dies als nicht ausreichend. In einem gemeinsamen Kommentar fordern BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz „endlich einen griffigen und wirksamen Aktionsplan Biodiversität zu verabschieden, die benötigten Gelder und personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, und sich konsequent und engagiert für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen.“ Die drei Organisationen hatten bereits am Montag einen eigenen Bericht zum Stand der Umsetzung der Strategie Biodiversität Schweiz veröffentlicht.  hs