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Europa soll Abfall verringern

Cambridge - Führende europäische Unternehmen führen neue Geschäftsmodelle ein, um Ressourcen schonender zu nutzen und Abfall zu verringern. Damit sich dieser Trend durchsetzen kann, braucht es aber auch politische Massnahmen in den EU-Staaten, zeigt eine Studie.

Immer mehr europäische Unternehmen setzen auf nachhaltige Geschäftsmodelle. Sie verbrauchen weniger Materialien, setzen auf biobasierte Stoffe und auf die Wiederverwertung. Das Beleuchtungsunternehmen Philips Lighting verkauft beispielsweise verstärkt Funktionen und weniger Produkte. Und der Mischkonzern ACCIONA verkauft die Nebenprodukte, die bei der Produktion von erneuerbaren Energien entstehen, als Düngemittel. Damit vermeidet das Unternehmen 27.000 Tonnen an Abfall pro Jahr und spart 1,4 Millionen Dollar ein.

Die britische Prince of Wales’s Corporate Leaders Group hat im Rahmen einer Studie 14 europäische Unternehmen befragt, welche auf nachhaltige Geschäftsmodelle setzen. Die Ergebnisse zeigen, dass es mehr Engagement seitens der EU-Staaten braucht. Öffentliche Auftragsvergaben sowie strengere Richtlinien, die ökologische Materialien fördern, seien nötig, um die Trendwende voranzutreiben. Ausserdem müssten die Regelungen in den einzelnen EU-Staaten harmonisiert werden. Viele Unternehmen sind laut der Studie zudem der Überzeugung, dass die Wiederverwertung alleine nicht ausreicht. Der Abfall müsse insgesamt reduziert werden.

Die EU-Kommission schätzt, dass Unternehmen mit nachhaltigeren Massnahmen Einsparungen bis zu 600 Milliarden Euro im Jahr erzielen könnten. Der CO2-Ausstoss könnte pro Jahr um 2 bis 4 Prozent reduziert werden. „Wenn die EU es mit der Kreislaufwirtschaft ernst meint, muss sie Vorschriften einführen, durch welche Unternehmen ihr derzeitiges Verhalten ändern“, wird Natasa Sbrizaj von 3M in der Mitteilung von der Prince of Wales’s Corporate Leaders Group zitiert. ssp