uni.liNews InnovationenRessourcenmangel ist ein Mythos

Ressourcenmangel ist ein Mythos

Genf - Eine neue Studie widerlegt Befunde, die besagen, dass Lagerstätten mineralischer Rohstoffe bald ausgeschöpft sein werden. In diesen Berechnungen werden bisher nicht aufgedeckte Ressourcen nicht in Betracht gezogen, so das Argument.

Eine internationale Studie, an der auch Wissenschaftler der Universität Genf beteiligt waren, zeigt, dass mineralische Rohstoffe noch mehrere Jahrhunderte lang vorhanden sein werden. Damit widerlegt sie bisherige Studien, welche vor der Ausschöpfung der Lagerstätten in wenigen Jahrhunderten warnen. Der Grund für die unterschiedlichen Prognosen ist laut einer Mitteilung der Universität Genf, dass bisherige Studien nur bereits aufgedeckte Ressourcen in Betracht gezogen haben. Ausser Acht gelassen wurden dabei die Ressourcen, die sich zwar in der Erde befinden, aber noch nicht gefunden wurden.

Bergbauunternehmen decken in der Regel nur so viele neue Ressourcen auf, wie sie für die kommenden Jahrzehnte benötigen. Die Suche nach grösseren Reserven wäre teuer und würde sich aus einer ökonomischen Perspektive nicht lohnen. Dies führe dazu, dass unentdeckte Reserven oft vernachlässigt werden. Laut den Autoren wurden die meisten bisherigen Ressourcen zudem nicht weit unter der Erdoberfläche entdeckt. Neue Technologien ermögliche jedoch auch, bis zu 3000 Meter unter der Erde nach mineralischen Rohstoffen zu suchen.

Bisherige Fälle, in denen es zu einer Verknappung der mineralischen Ressourcen gekommen ist, hatten zumeist mit der industriellen Ausbeutung sowie der Wirtschaftslage zu tun, heisst es. Zwischen der Aufdeckung von neuen Reserven und deren Nutzung können nämlich bis zu 20 Jahre vergehen. Wenn die Nachfrage schnell zunimmt, kann es also zu Engpässen kommen.

Die Forscher betonen neben der Bekanntgabe ihrer Ergebnisse auch, dass die Nutzung der Rohstoffe eine konstante Forschungsarbeit erfordert. So müssen etwa Technologien entwickelt werden, die zwar eine umfangreichere Suche nach Reserven ermöglichen, aber der Umwelt nicht schaden. ssp