uni.liNews InnovationenWWF plädiert für mehr Nachhaltigkeit auf dem Finanzplatz

WWF plädiert für mehr Nachhaltigkeit auf dem Finanzplatz

Zürich - Die EU will den Finanzplatz Europa nachhaltiger machen. Derweil bleibt die Schweiz in diesem Bereich hinter der EU zurück, warnt der WWF und sieht hierbei die Politik gefordert. Laut der Schweizerischen Bankiervereinigung ist die Angst unbegründet.

Die EU will den europäischen Finanzplatz grüner machen. Eine Expertenkommission hat am Donnerstag entsprechende Empfehlungen veröffentlicht. Unter anderem sollen nachhaltige Finanzprodukte stärker gefördert undFinanzmarktteilnehmer mehr in die Pflicht genommen werden.

Die Schweiz, die in den 90er Jahren als Pionierin in Sachen nachhaltige Kapitalanlagen galt, drohe den Anschluss zu verlieren, warnt Britta Rendlen vom WWF. „Wir sehen einfach, wie die Politik und unsere Ämter nachhaltiges Investieren nicht aktiv unterstützen“, erklärt sie gegenüber dem SRF. Gerade fortschrittlich denkende Schweizer Pensionskassen würden zu wenig unterstützt. Rendlen weist auf das Beispiel Grossbritannien hin, wo Pensionskassen gesetzlich dazu aufgerufen seien, sich nachhaltig auszurichten.

Ähnlicher Ansicht ist auch Sabine Döbeli, CEO von Swiss Sustainble Finance, einer Plattform für nachhaltige Anlagen. Sie weist auf das Beispiel Frankreich hin. Dort müssten institutionelle Anleger neu obligatorisch ihre Klimarisiken offenlegen.

Die Schweizerische Bankiervereinigung sieht keinen Grund zur Sorge. Nachhaltiges Investieren werde so oder so an Wichtigkeit gewinnen. Auch der Schweizerische Versicherungsverband sieht sich auf Kurs: „Die Versicherer nehmen ihre Verantwortung im Bereich der Nachhaltigkeit freiwillig und auch ohne Regulierung wahr“, erklärt Sprecherin Sabine Alder. Nachhaltigkeit sei nötig, damit die Umweltrisiken versicherbar blieben. ssp