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Schwefel soll Sonnenenergie speichern

Karlsruhe - Solarturmkraftwerke sollen mit einem Energiespeicher grundlastfähig werden. Forscher des Karlsruhe Instituts für Technologie haben dafür einen Schwefelkreislauf entwickelt. Die Gesamtkosten des Systems sollen noch untern denen von Photovoltaikanlagen liegen.

Billiger Sonnenstrom rund um die Uhr – das ist aus der Sicht der Forscher des Karlsruhe Instituts für Technologie (KIT) keine Utopie mehr. Sie haben laut einer Mitteilung des KIT ein Verfahren entwickelt, bei dem Sonnenenergie im Kreislauf von Schwefel und Schwefelsäure gespeichert werden kann. Dabei wird Schwefeldioxid mit der Energie des fokussierten Sonnenlichts aus Sonnenturmkraftwerken in Schwefel und Schwefelsäure aufgespalten. Wenn die Energie wieder benötigt wird, kann die Schwefelsäure mit Hilfe geeigneter Katalysatoren wieder in Schwefeldioxid umgewandelt werden. Auch Schwefel wird wieder zu Schwefeldioxid verbrannt. Zu den Vorteilen des Verfahrens gehört es, dass Schwefel und Schwefelsäure schon in vielen industriellen Verfahren verwendet wird.

Das Verfahren wurde im Rahmen des Projekts PEGASUS entwickelt, das vom Institut für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) koordiniert und von der EU mit 4,7 Millionen Euro aus dem Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 gefördert wird. Es soll nun im Solarturm Jülich unter realen Bedingungen erprobt werden. „Mit Sonnenkraftwerken lässt sich sehr effektiv Prozesswärme einfangen und Schwefel könnte der passende Speicher sein, um diese für die grundlastfähige Stromproduktion zu nutzen“, wird Professor Dimostenis Trimis vom Engler-Bunte-Institut am KIT in der Mitteilung zitiert. Dadurch könnten die Systemkosten langfristig noch unter diejenigen von Photovoltaikanlagen sinken. stk