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Datenbank ermöglicht grüneren Beton

Zürich - Forscher der ETH haben gemeinsam mit internationalen Kollegen eine Datenbank für Molekulardynamikmodelle erschaffen. Damit können Zementformeln in einem Computermodell simuliert werden. So soll grünerer und stärkerer Beton entstehen.

Zement wird verwendet, um das weltweit meistgenutzte Baumaterial, Beton, zu binden. Allerdings ist die Betonproduktion den Angaben der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zufolge für mehr als 8 Prozent der Treibhausgase verantwortlich, welche in die Atmosphäre gelangen. Die neue Datenbank cemff (kurz für Cement Force Field/Zementkraftfelder), welche Forscher der ETH gemeinsam mit ihren internationalen Kollegen entwickelt haben, soll dazu beitragen, Beton umweltfreundlicher zu machen.

Mit cemff lassen sich Computersimulationen mit unterschiedlichen Arten von anorganischen Mineralien durchzuführen, die in Zement vorkommen. So können Hersteller verschiedene Mischungen zu testen, bevor richtiger Zement hergestellt wird. Dank der Simulation der Zementformeln soll stärkerer und dauerhafterer Beton entstehen, welche zudem bei der Herstellung weniger CO2 erzeugen.

„Die Veröffentlichung dieser gemeinsamen Datenbank stellt für dieses Forschungsgebiet einen Meilenstein dar, der den Einfluss des molekularen Modellierens in der Entwicklung neuer und umweltfreundlicher Zementarten deutlich vergrössern wird“, lässt sich ETH-Professor Robert Flatt zitieren. „Ich hoffe, der offene Zugang und die internationale Basis der cemff-Datenbank ermutigen sowohl die modellierende als auch die experimentierende Forscher-Community dazu, solide Benchmarks zu schaffen“, ergänzt sein Kollege Paul Bowen von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). ssp