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Frankreich setzt auf die grüne Wirtschaft

Paris - Die französische Regierung will das Land bis 2050 klimaneutral machen. Sie erteilt keine neuen Fördergenehmigungen für Öl und Gas mehr. Ab 2040 sollen keine Autos mit Verbrennermotoren mehr zugelassen werden. Paris soll zur Hauptstadt der grünen Finanzwirtschaft werden.

Frankreich sieht sich seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 als der „Hüter einer universellen Verantwortung, gegen den Klimawandel zu kämpfen“. So formuliert es der neue Umweltminister Nicolas Hulot in seinen „Plan Climat“, den er am Donnerstag vorgelegt hat. „Wir wollen unsere eigenen Ziele übertreffen, wir wollen weiter gehen und schneller sein“, schreibt Hulot in seiner Botschaft zum Plan. 

Die neue Regierung setzt sich das Ziel, das Land bis 2050 klimaneutral zu machen. Dafür sollen die erneuerbaren Energien rasch ausgebaut werden. Die Regierung strebt an, deren Anteil an der Energieproduktion bis 2030 auf 32 Prozent zu erhöhen. Der Gebäudepark soll energetisch saniert und der Verkauf von Benzin- und Dieselautos ab 2040 verboten werden. Die Regierung will zudem ab sofort keine neuen Genehmigungen für die Suche nach Öl- und Gaslagerstätten mehr erteilen. Das betrifft ausdrücklich auch Schiefergas und Schieferöl.

Paris will das Land zudem zum führenden Standort der grünen Wirtschaft machen. So kündigt sie an, im nächsten Jahr einen Fahrplan in die Kreislaufwirtschaft vorzulegen. So sollen bis 2025 sämtliche Plastikabfälle wiederverwertet werden. Paris soll zudem die Hauptstadt der grünen Finanzwirtschaft werden. Frankreich hat schon jetzt als erstes Land Finanzinvestoren verpflichtet, die Klimafolgen ihrer Investitionen offenzulegen. Die staatlich kontrollierten Banken BPI France und die Groupe Caisse des dépot sollen aktiv Investitionsfonds fördern, die in Umwelttechnik und grüne Infrastrukturen investieren. stk