uni.liNews InnovationenSaubere Mobilität braucht technische Fortschritte

Saubere Mobilität braucht technische Fortschritte

Zürich - Eine Reduktion des CO2-Austosses für Autos auf 95 Gramm pro Kilometer bis 2021 ist technisch nicht umsetzbar, meint Fachexperte Peter de Haan. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass Stromautos bis in maximal fünf Jahren in der Schweiz massentauglich werden.

Die in der EU beschlossene und in der Schweiz diskutierte Zielvorgabe einer Reduktion des Kohlendioxid-Ausstosses bis 2021 von 130 auf 95 Gramm pro Kilometer für Autohersteller, ist technisch nicht umsetzbar. Dies sagt Fachexperte Peter de Haan, der unter anderem als Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) tätig ist. „Hinzu kommt, dass Elektrofahrzeuge in diesen Rechnungen mit 0 Gramm Kohlendioxid figurieren. Das ist so nicht korrekt – je nachdem, wie der Strom produziert wird“, erklärt er in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“.

Im Interview äussert sie de Haan auch zur Umstellung auf Stromautos. Diese seien nicht mehr nur für Pioniere interessant, sondern erreichen zunehmend auch den Massenmarkt, so Haan. Bis Elektroautos in der Schweiz massentauglich sind, dürfte es nach seiner Einschätzung etwa fünf bis sieben Jahre dauern. Stromautos haben laut de Haan für die Nutzer mehrere Vorteile. Die Anschaffung sei zwar teurer, dafür sei aber Wartung und Unterhalt günstiger – unter anderem, weil Elektroantriebe weniger mechanische Verschleissteile haben. Zudem fallen Treibstoffabgeben weg.

„Ein substanzielles Problem ist vielmehr die Ladeinfrastruktur“, so de Haan. Ladesäulen würden in der Schweiz noch nicht als „allgegenwärtige Infrastrukturen“ wahrgenommen. De Haan empfiehlt unter anderem die Regelung der Steckertypen für öffentliche Ladesäulen. Ausserdem sollten alle Parkplätzen –egal, ob öffentlich oder privat – auf eine Lademöglichkeit vorbereitet werden. Dazu könnten etwa Leerrohre verlegt werden. So liessen sich später Kosten für die Nachrüstung vermeiden. ssp