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CO2 wird zu nachhaltigem Beton

Newcastle - Die australische Firma Mineral Carbon International hat eine Technologie entwickelt, mit der CO2 eingefangen und zu Beton umgewandelt werden kann. Die Technologie wird seit 2016 erfolgreich in einer Pilotanlage getestet.

Mineral Carbon International (MCI) hat die Pilotanlage vergangene Woche am australischen Newcastle Institute for Energy and Resources der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Anlage nutzt das CO2, welches das Unternehmen Orica bei der Förderung von Mineralien auf der nahegelegenen Insel Kooragang abscheidet. Das CO2 wandelt MCI in feste Karbonate um. Damit werde der natürliche Prozess nachgeahmt und beschleunigt, durch welchen nach einem Zeitraum von mehreren Millionen Jahren bekannte Gesteinsarten entstehen.

Mit der Technologie könnte der ökologische Fussabdruck von Baumaterialen deutlich verringert werden, heisst es. „Sowohl Karbonate als auch das Nebenprodukt Kieselsäure haben das Potenzial, bei Baumaterialien wie Beton oder Gipskartonplatten genutzt zu werden“, erklärt die Universität Newcastle. Laut Jez Smith, Forschungsleiter bei Orica, könnte die Technologie künftig sogar helfen, den CO2-Ausstoss von kompletten Versorgungsketten zu reduzieren.

MCI will 20.000 bis 50.000 Tonnen gebundene Materialen herstellen. Die dafür nötige Produktionsanlage soll bis 2020 fertiggestellt sein, wie die Zeitung „The Guardian“ berichtet. Die Produktion werde sich laut der Firma auch wirtschaftlich gesehen lohnen.

„Es gibt eine grosse Nachfrage nach grünen Baumaterialien“, erklärt Marcus Dawe, CEO von MCI. „Unsere Technologie hilft, verschiedene Bereiche wie die Betonproduktion, die Stahlproduktion oder die chemische Produktion zu dekarbonisieren.” es