Flin will Fintech-Ökosystem in Liechtenstein aufbauen

Der Firmenname Flin ist eine Kombination aus den Begriffen Liechtenstein, Finanzen und Innovation, wie Reto Näscher und Christoph Böckle in einem Interview mit „Wirtschaft regional“ erklären. Das Unternehmen fokussiert sich auf drei Teilbereiche. „Wir beraten Unternehmen, wir gründen und entwickeln Unternehmen und wir investieren in Unternehmen. Dies alles mit Fokus auf den Bereich Fintech und Digitalisierung“, erklären die Initianten. Das Start-up hat bereits sechs Unternehmen in seinem Portfolio – darunter den Working-Capital-Finanzierer Tradico.

„Wir sehen die grössten Zukunftschancen in Liechtenstein, Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich zu gründen und zu entwickeln und daraus wiederum Produkte zu entwickeln“, erklären die Flin-Gründer. Dabei sehen sie Flin weniger als einen Inkubator für Fintech. Stattdessen vergleichen sie sich mit Unternehmen wie Rocket Internet oder FinLeap. Letzteres Unternehmen will in Berlin ein Fintech-Ökosystem aufbauen.

Näscher und Böckle sagen dem Fintech-Bereich in Liechtenstein insgesamt eine blühende Zukunft voraus. Als strukturelle Vorteile des Landes sehen sie unter anderem die kurzen Wege oder die gute Zusammenarbeit mit Behörden wie der Finanzmarktaufsicht. Die Gründer heben auch den Marktzugang zu der Schweiz und dem EU-Raum hervor. Ausserdem sei die Nähe zur Universität Liechtenstein, zur Universität St.Gallen oder zur Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur besonders wichtig.

„Liechtenstein hat in den letzten Jahren versucht, sich international vermehrt als innovatives Land zu positionieren und eben nicht nur als Steuerparadies. Wir glauben daher, dass der europäische Markt für Liechtensteiner Finanzdienstleister sehr spannend ist", erklären die Unternehmer weiter. ssp