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Klimavorreiter treiben globale Energiewende

Berlin - Laut einem neuen Bericht von Climate Action Tracker braucht es nur wenige Länder, die eine Vorreiterrolle bei der Energiewende übernehmen. Diese kurbeln dann den globalen Markt an. Was sich bei Erneuerbaren bereits bewiesen hat, soll nun auch in anderen Sektoren helfen.

Climate Action Tracker hat in einer neuen Studie untersucht, welche Faktoren und Trends bei der Dekarbonisierung eine wichtige Rolle spielen. Analysiert haben sie dabei die Bereiche Energieversorgung, Mobilität und Gebäude.

Der grösste Erfolg konnte bisher im Energiesektor verbucht werden, der 2014 für 42 Prozent des globalen CO2-Austosses verantwortlich war. Der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie haben in den vergangenen Jahren die Erwartungen übertroffen, heisst es im Bericht. Den Autoren zufolge waren dafür vor allem die drei Länder Dänemark, Deutschland und Spanien sowie die US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas verantwortlich. Sie haben mit ihren politischen Strategien und finanzieller Unterstützung die Forschung und Entwicklung sowie die Nachfrage nach erneuerbaren Energien angetrieben. Das Engagement von wenigen Akteuren habe hierbei den Ball ins Rollen gebracht, so die Autoren. Laut Ko-Autor Andrzej Ancygier hatten 2015 bereits 146 Länder ähnliche Fördersysteme eingeführt.

Der Transportsektor war 2013 etwa für 23 Prozent des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich. Hierbei ist die Dekarbonisierung laut dem Bericht noch weniger fortgeschritten. Eine positive Entwicklung ist allerdings bei den umweltfreundlichen Antriebssystemen zu beobachten. Dafür, dass elektrische Fahrzeuge immer mehr Marktanteile gewinnen, sieht die Studie vor allem Norwegen, die Niederlande und Kalifornien verantwortlich. Damit die Klimaziele erreicht werden können, dürften laut der Studie etwa ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden.

Der Gebäudesektor war 2010 für rund 19 Prozent des globalen CO2-Austosses verantwortlich. Hier wird das Potenzial von neuen Technologien laut der Studie noch zu wenig genutzt. Allerdings könnte eine Kombination von bisherigen Technologien zusammen mit finanziellen Anreizen dazu führen, dass Gebäude emissionsfrei werden. Neben finanziellen Hindernissen müssten dabei auch geographische Hindernisse überwunden werden. Die Studie schlägt unter anderem die Schaffung von „umformenden Koalitionen“ vor, an welchen sich Länder und interessierte Akteure beteiligen könnten und so als Vorreiter bei der Dekarbonisierung im Gebäudebereich agieren könnten. ssp