uni.liNews InnovationenZubau der Windkraft konzentriert sich auf wenige Länder

Zubau der Windkraft konzentriert sich auf wenige Länder

Brüssel - Im ersten Halbjahr 2017 sind in Europa Windanlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,1 Gigawatt errichtet worden. Der Zubau konzentriert sich allerdings auf wenige Länder. Die Investitionen in neue Windanlagen auf hoher See sind drastisch gesunken.

Der Zubau der Windkraft hält an. An Land sind im ersten Halbjahr Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 4,8 Gigawatt zugebaut worden, auf hoher See Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 1,3 Gigawatt, wie die Branchenorganisation WindEurope in einer Mitteilung schreibt. Von den insgesamt 6,1 Gigawatt entfallen 4,8 Gigawatt auf die 28 Länder der Europäischen Union, wobei der Zubau auf hoher See allein in der EU erfolgte. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2016 wurden in der EU auf hoher See 1,6 Gigawatt zugebaut, an Land 10,9 Gigawatt, wie es in einer Mitteilung von Februar heisst.

Der Zubau konzentriert sich auf wenige Länder. So liegt Deutschland mit 2,3 Gigawatt an Land und 0,64 Gigawatt auf hoher See an erster Stelle. Grossbritannien hat an Land 1,2 Gigawatt zugebaut und auf hoher See 0,52 Gigawatt. An Land folgt Frankreich mit 0,49 Gigawatt an dritter Stelle, die Türkei mit 0,38 Gigawatt auf Platz vier. Auf hoher See haben nur noch Belgien und Finnland neue Anlagen errichtet. Zahlreiche Länder, darunter die Schweiz, haben überhaupt keine neuen Windkraftanlagen errichtet. 

Pierre Tardieu, der Politikchef von WindEurope, rechnet mit einem guten Jahr 2017 für den Zubau. Er verweist aber auch auf den Rückgang der Investitionen vor allem für Anlagen auf hoher See. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr Investitionen in Höhe von 8,3 Milliarden Euro getätigt, davon 2,9 Milliarden für Anlagen auf hoher See. Im Vorjahreszeitraum wurden dagegen 14 Milliarden Euro allein in Anlagen auf hoher See investiert. Tardieu führt dies auf die Unsicherheit auf die Ausbaupläne in der EU für die Zeit nach 2020 zurück. In der EU allein lagen die Investitionen 2016 bei 27,5 Milliarden Euro, davon waren 18,2 Milliarden für Anlagen auf hoher See bestimmt. stk