uni.liNews InnovationenForscher erzeugen Strom aus Temperaturwechsel

Forscher erzeugen Strom aus Temperaturwechsel

Cambridge - Forscher haben eine Technologie entwickelt, mit der aus Temperaturschwankungen Energie erzeugt werden kann. Sie könnte bereits bei kleinen Veränderungen der Temperatur wirksam sein und etwa abgelegene Batterien aufladen.

Die neue Technologie, die am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde, ist im Gegensatz zur Sonnen- oder Windenergie nicht vom Wetter abhängig. Sie kann bereits bei den kleinsten Temperaturunterschieden Strom produzieren. So kann das Gerät praktisch überall platziert werden – beispielsweise auch unter einer Photovoltaikanalge. Dort könnte es die Anlage sogar effizienter machen, indem es die überschüssige Wärme aufnimmt.

Der Prototyp könnte etwa den mehrjährigen Betrieb von abgelegenen Batterien ermöglichen, wie es in einer Mitteilung heisst. Es könnte jedoch auch als eine Ergänzung zu anderen erneuerbaren Energien eingesetzt werden. Somit wäre sichergestellt, dass trotz schlechter Wetterlage Energie produziert wird.

„Wir haben den ersten thermischen Resonator gebaut. Es ist wie etwas, das auf einen Tisch steht und quasi Energie aus den Nichts erzeugt“, so MIT-Professor Michael Strano. „Temperaturschwankungen finden kontinuierlich in verschiedenen Frequenzen um uns herum statt. Bisher waren sie eine ungenutzte Energiequelle.“

Es gibt beispielsweise dank pyroelektrischen Materialen bereits Methoden, um Temperaturschwankungen in Energie umzuwandeln. Allerdings ist das MIT-Gerät das erste, das so eingestellt werden kann, dass es auf spezielle Temperaturperioden reagiert – etwa auf den Tageszyklus.

Der Resonator der Forscher schnitt bei einem Test besser ausserdem ab, als ein gleich grosses kommerzielles pyroelektrisches Material. Die MIT-Technologie konnte eine dreimal höhere Leistung pro Fläche aufweisen. ssp