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Eine Schweiz ohne Autos ist möglich

Lausanne - Laut einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschulen Lausanne und Zürich können sich immer mehr Schweizer vorstellen, ohne Autos zu leben. Ein Ersatz wären beispielsweise Fahrsteige in der Stadt.

Autos nehmen einen weniger wichtigen Stellenwert im Leben der Schweizer ein als noch vor einigen Jahren. Dies zeigt die Studie PostCarWorld, welche die Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich und Lausanne zusammen mit der Università della Svizzera Italiana (USI) durchgeführt haben. Die Schweiz sei allmählich bereit für ein Leben ohne Autos, wird in einer Mitteilung zur Studie festgehalten. Insbesondere in der Deutschschweiz wären immer mehr Menschen bereit, auf Autos zu verzichten.  

Und ein Leben ohne Autos wäre auch relativ rasch umsetzbar, so die Forscher. In einem Zukunftsszenario bekämen dabei Fahrsteige für Fussgänger und selbstfahrende Fahrzeuge eine wichtige Rolle. Die stärkere Nutzung von ICT könnte zudem dazu beitragen, dass nicht alle Menschen zur gleichen Zeit unterwegs sind.

Insgesamt könnte laut den Forschern so das gesamte Stadtbild verändert werden. Derzeit spiele nämlich das Auto die Hauptrolle, Fussgänger dagegen werden auf den Strassenrand verdrängt. Autos seien also nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein Problem bei der Raumplanung.

„Unsere geographischen Modelle zeigen, dass es technisch nicht schwer wäre, eine Gesellschaft ohne Autos aufzubauen. Die derzeitige Infrastruktur müsste aber verändert werden“, so EPFL-Professor Jacques Lévy.

Die detaillierten Forschungsergebnisse wollen die Wissenschaftler am 3. Oktober an der EPFL vorstellen. ssp