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Europas Strombranche will auf Kohle verzichten

Brüssel - Die europäischen Stromkonzerne wollen ab 2020 nicht mehr in den Neubau von Kohleblöcken investieren. Bis 2050 soll die Energieversorgung in Europa komplett kohlefrei werden. Nur Polen und Griechenland sträuben sich.

Der europäische Dachverband der Stromwirtschaft, Eurelectric, leitet den allmählichen Ausstieg aus der Kohleverstromung an. Der Verwaltungsrat des Verbandes hat sich mit Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Mitglieder ab 2020 keine neuen Kohlekraftwerke mehr bauen. Dies gibt der Verband in einer Medienmitteilung bekannt. Weiter will der Verband ab dem Jahr 2050 auf eine komplett CO2-freie Energieerzeugung erreichen. Spätestens bis dahin müssten also auch alle bestehenden Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Eurelectric vertritt 3500 Stromkonzerne aus ganz Europa. Allerdings schliessen sich zwei Ländern nicht der Selbstverpflichtung an, nämlich Polen und Griechenland.

Der europäische Stromsektor sei überzeugt, dass die beim Klimaabkommen in Paris festgelegten Ziele eine nachhaltige globale Wirtschaft garantieren. Mit ihrer Verpflichtung aus dem Kohleausstieg wollen sie zu diesem Ziel besteuern. Für die Erreichung der Ziele ist nach Ansicht des Verbands auch die Reform des europäischen Emissionshandelssystems sowie die Weiterentwicklung der Ausgestaltung des Strommarkts nötig. Dazu brauche es auch die Unterstützung der Entscheidungsträger. ssp