Experimentelle Bestimmung nonverbaler charismatischer Führungssignale durch voraufgezeichnete Stimuli: Der Einfluss von Medium und Virtualität

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, November 2023 bis Dezember 2025

Koordinator

Entrepreneurship & Leadership

Forschungsschwerpunkt

Wachstum und Komplexität

Beschreibung

Charismatische Führung hat sich als äußerst effektive Form der organisationalen Koordination, sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor, etabliert. Der neuartige «signalling-approach» für Charisma (Antonakis, Bastardoz, Jacquart, & Shamir, 2016) hat der Forschung in den letzten 5 Jahren zu unzähligen neuen, fruchtbaren Erkenntnissen verholfen, und Probleme der Endogenität gelöst, die in früheren Operationalisierungen auftraten. Zahlreiche aktuelle Studien haben begonnen, konkrete, naheliegende Verhaltensweisen von Führungskräften, bekannt als charismatische Führungstaktiken (CLTs), mit der charismatischen Wirkung in Verbindung zu bringen, die in den Charisma-Attributionen der Anhängerschaft enthalten sind. Diese Verhaltensweisen umfassen den Blick, die Mimik, die Gestik und verschiedene Stimmmerkmale. In der aktuellen Phase der globalen Pandemie sind viele charismatische Führungspersönlichkeiten jedoch gezwungen, Videokonferenzen zu nutzen, um mit ihren Anhängern in Kontakt zu bleiben. Durch den Einsatz einer experimentellen Methodik und hochkomplexer statistischer Verfahren beabsichtigt dieses Projekt, die vier zentralen, nonverbalen charismatischen Signale in bisher unerreichter Präzision zu vermessen.

Wirkungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

Dieses Forschungsprojekt untersucht, welche charismatischen Verhaltensweisen von Führungskräften in welchem Medium am besten wirken. So können praktische Empfehlungen für Leader in Politik und Wirtschaft entwickelt werden, wie sie in verschiedenen Medien ihr Charisma-Kapital optimal nutzen können, u.a. konkrete Trainingsschritte für die digitalen Führungskräfte der Zukunft.

Liechtensteinbezug

Für viele Führungskräfte im Fürstentum Liechtenstein ist es vorrangig wichtig, digitale Führungskompetenzen zu zeigen; mehr noch, als für ihre Gegenspieler in Ballungszentrum. Grund dafür sind die etlichen Arbeitnehmer, die regelmässig von weit oder nah nach Liechtenstein pendeln. Seit Corona zeigt ein grosser Prozentsatz solcher Arbeitsverhältnisse eine weitaus grössere "Home-Office-Komponente". Unumgänglich ist daher eine strukturierte und klare Auseinandersetzung mit der Modulation von effektiver Führung, wenn diese durch Telekommunikation ausgeführt werden muss, statt im direkten Kontakt.

Projektmitarbeiter