Am Mittwoch, den 1. Juni ist dann Franziska Schutzbach mit ihrem Buch „Die Erschöpfung der Frauen, Wider die weibliche Verfügbarkeit“ zu Gast. Frauen haben heute angeblich so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie nie zuvor. Und sind gleichzeitig so erschöpft wie nie zuvor. Denn nach wie vor wird von ihnen verlangt, permanent verfügbar zu sein. Die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach schreibt über ein System, das von Frauen alles erwartet und nichts zurückgibt – und darüber, wie Frauen sich dagegen auflehnen und alles verändern: ihr Leben und die Gesellschaft.
Thema "upcycling": Campus Gespräche in ganz Liechtenstein
Erstmals gehen die Campus Gespräche in die Gemeinden hinaus. In vier Kulturhäusern Liechtensteins wird dafür am Thema «upcycling» gearbeitet. Ziel ist die Wahrnehmung der Bedeutung und des Potentials der geerbten Bausubstanz in Liechtenstein. Wir wollen eine Sensibilität für die Gründe und Vorteile des Weiterbauens wecken und ein architektonisches Upcycling als aktive Baukultur ermöglichen und fordern: ein bewusstes Umdenken, Wiederverwenden, Verbinden und Aufwerten von Bestehendem, um Neues zu schaffen.
Die kommenden Campus Gespräche
Mittwoch, 1. Juni, 2022, 18 Uhr
Franziska Schutzbach: "Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit"
Frauen haben heute angeblich so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie nie zuvor. Und sind gleichzeitig so erschöpft wie nie zuvor. Denn nach wie vor wird von ihnen verlangt, permanent verfügbar zu sein, über ein System, das von Frauen alles erwartet und nichts zurückgibt – und darüber, wie Frauen sich dagegen auflehnen und alles verändern: ihr Leben und die Gesellschaft. Darüber referiert die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach an den Campus Gesprächen an der Universität Liechtenstein. Mit auf dem Podium wird Corina Vogt-Beck sein.
In unserer Gesellschaft wird Weiblichkeit gleichgesetzt mit Fürsorglichkeit. Frauen sind, ob in der Familie, in Beziehungen oder im Beruf, zuständig für emotionale Zuwendung, für Harmonie, Trost und Beziehungsarbeit – für Tätigkeiten also, die unsichtbar sind und kaum Anerkennung oder Bezahlung erfahren. Sie „schulden“ anderen – der Familie, den Männern, der Öffentlichkeit, dem Arbeitsplatz – ihre Aufmerksamkeit, ihre Liebe, ihre Zuwendung, ihre Attraktivität, ihre Zeit. Und kämpfen jeden Tag gegen emotionale und sexuelle Verfügbarkeitserwartungen.
Es sind diese allgegenwärtigen Ansprüche, die Frauen in die Erschöpfung treiben. Denn – deklariert als „weibliche Natur“ – ist die geleistete Sorgearbeit meist wenig anerkannt und bleibt unsichtbar. Sie gilt ökonomisch als irrelevant und ist gerade deshalb ausbeutbar. Das Buch zeigt, dass die Verfügbarkeitsansprüche für unterschiedliche Frauen Unterschiedliches bedeuten: Ob als Mütter oder als Mädchen, ob als schwarze oder weiße Frauen, als Migrantin, Trans- oder non binäre Person, als dicke oder lesbische Frau, ob im Dienstleistungssektor, in Pflegeberufen oder in der digitalen (Selbst)vermarktung, ob als Politikerin oder Künstlerin – die Verausgabung hat unterschiedliche Ausmaße und unterschiedliche Ursachen.
Die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach wendet sich gegen ein misogynes System, das von Frauen alles erwartet und nichts zurückgibt. Und sie zeigt, welch vielfältigen Widerstand Frauen gegen die Ausbeutung ihrer Energie, ihrer Psyche und ihrer Körper leisten. Ein Widerstand, der zu einer treibenden Kraft für neue Arbeits- und Lebensweisen wird und die Welt verändert.
Franziska Schutzbach, geboren 1978, ist promovierte Geschlechterforscherin und Soziologin, Publizistin, feministische Aktivistin und Mutter von zwei Kindern. Im Jahr 2017 initiierte sie den #SchweizerAufschrei, seither ist sie eine bekannte und gefragte feministische Stimme auch über die Schweiz hinaus. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschlechterthemen wie Misogynie und Sexismus, darüber hinaus befasst sie sich mit den Kommunikationsstrategien von Rechtspopulisten. Franziska Schutzbach lebt in Basel.
Campus Gespräche unterwegs
Upcycling: Weiterdenken. Weiterbauen. Podiumsdiskussionen und Ausstellungen
Wir wollen eine Sensibilität für die Gründe und Vorteile des Weiterbauens wecken und ein architektonisches Upcycling als aktive Baukultur ermöglichen, und fordern: ein bewusstes Umdenken, Wiederverwenden, Verbinden und Aufwerten von Bestehendem, um Neues zu schaffen. In vier Kulturhäusern Liechtensteins erfolgt eine Auseinandersetzung dazu. Es werden Ausstellungen installiert und öffentliche Gespräche mit lokalen Akteur*innen geführt.
Küfer Martis Huus, Ruggell
Ausstellung: 4. - 8. Mai 2022
Campus Gespräch: Do., 5. Mai, 18 Uhr mit Maria Kaiser-Eberle, Vorsteherin, Hansjörg Hilti, Architekt und Roman Banzer
Alter Pfarrhof, Balzers
Ausstellung: 11. - 15. Mai 2022
Campus Gespräch: Mi, 11. Mai, 18 Uhr mit Hansjörg Büchel, Vorsteher, Uly Mayer, Architektin und Roman Banzer
Gasometer, Triesen
Ausstellung: 18. - 22. Mai 2022
Campus Gespräch: Mi, 18. Mai, 18 Uhr mit Manuel Schöb, Leiter Bauverwaltung, Beat Burgmeier, Architekt und Roman Banzer
Landweibels Huus, Schaan
Ausstellung: 1. - 5. Juni 2022
Campus Gespräch: Do, 2. Juni, 18 Uhr mit Daniel Hilti, Vorsteher, Denise Ospelt, Architektin und Präsidentin LIA und Roman Banzer
Campus Gespräche im Rückblick

Stefan Aust, geboren 1946, ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands. Er begann bei der Zeitschrift konkret und arbeitete dann viele Jahre bei Panorama, wo sein Bericht über ein verschwiegenes Todesurteil, das der Marinerichter Filbinger im Zweiten Weltkrieg gefällt hatte, zu dessen Rücktritt als Ministerpräsident führte. Er gründete Spiegel TV und war 12 Jahre lang Chefredakteur des Spiegel, später Mitinhaber des Fernsehsenders N24 und Herausgeber der Welt. Er ist Autor zahlreicher Dokumentationen und Bücher. Sein Buch Der Baader-Meinhof-Komplex, erstmals 1985 erschienen, gilt als „Klassiker“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Es gibt wenig Menschen, die bei großen zeitgeschichtlichen Ereignissen und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte so oft mittendrin waren, wie Stefan Aust. Seine vorliegende Autobiografie "Zeitreise" ist auch ein Rückblick auf seine journalistische Arbeit, hier folgt man nicht nur den Stationen eines ereignisreichen Lebens, sondern erhält auch tiefere Einblicke in seine Recherchen. So entsteht ein Panorama bundesdeutscher und internationaler Politik; es ist zugleich Zeitzeugnis, Hintergrundbericht und die Abenteuergeschichte eines hoch spannenden Lebens.
Podiumsgespräch mit Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, Stefan Aust und Roman Banzer, anschliessend Frage- und Diskussionsrunde mit dem Publikum.
22. September 2022: "Vom Neolithikum bis heute: Die Revolution gegen das "Jetzt" mit Andreas Moser
Im Gegensatz zum Lebensprinzip des "Jetzt" im gesamten Paläolithikum, das perfekt in die Natur eingebettet war, brachte die Sesshaftigkeit und die Ernährungssicherheit durch den Pflanzenanbau eine völlige Abkehr vom "Jetzt" und erforderte eine planerische, rechnende Dimension.
Andreas Moser war am Schweizerischen Tropeninstitut für die Haltung tropischer Gifttiere verantwortlich und baute seine Tätigkeit als Wissenschaftsjournalist sukzessive aus. Über die Sendung «Karussel» gelangte er zum Schweizer Fernsehen. Danach trat er in die dortige Wissenschaftsredaktion ein und moderierte bis 2021 die Sendung «Netz Natur». Für seine Arbeit erhielt er mehrere Preise.
31. März 2021
"Krise und individuelle Verantwortung" mit Dr. Barbara Bleisch
20. Januar 2021
"Verrückte Demokratie - Über die Vereinigten Staaten und andere politische Versuche" mit Prof. Dr. Peter Gilgen.
7. Oktober 2020
"Die Kraft der Demokratie" mit Roger de Weck
23. September 2020 "Empathie und die Demokratie" mit Provost Prof. Fritz Breithaupt, Dr. Susanne Schmetkamp und Dr. Markus Zürcher
Information und Anmeldung zu den Campus Gesprächen
Campus Gespräch zur Rechtsphilosophie: Gibt es Zufälle?Seminar
Montag, 19. September 2022, 18 Uhr
Auditorium