Nachweisbarkeit und Wirkung von menschlichen Verhaltensverzerrungen auf Finanzmärkten

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, Januar 2015 bis Juni 2017 (abgeschlossen)

Koordinator

Lehrstuhl für Finance

Forschungsschwerpunkt

Wealth Management

Forschungsgebiet/e

Banking and Finance

Beschreibung

Das Forschungsprojekt siedelt sich interdisziplinär zwischen den Bereichen Finanzwirtschaft, Ökonomik und Psychologie an und untersucht die Auswirkungen von irrationalen (im Sinne von objektiv nicht optimalen) menschlichen Verhaltensweisen auf finanzielle Entscheidungen und in der Folge auf Finanzmärkte an sich.
Irrationale Verzerrungen im menschlichem Entscheidungsverhalten (in der Fachsprache und im folgenden "Behavioral Biases") sind seit den 1970er-Jahren, aus der Disziplin der Psychologie kommend, auch in den Fokus von Ökonomen gerückt, und werden von jenen seitdem ausführlich untersucht. Der innovative Charakter des vorliegenden Projekts liegt darin, diese Erkenntnisse, die traditionell aus einer entscheidungstheoretischen Sicht gewonnen wurden, auf deren tatsächliches Auftreten samt ihren Auswirkungen auf Finanzmärkten zu untersuchen. In der Entscheidungswissenschaft wird menschliches Verhalten meist durch Spiele oder Lotterien untersucht, die in einem finanzwirtschaftlichen Kontext dargestellt werden. Studien haben jedoch gezeigt, dass solche Untersuchungsergebnisse sehr stark vom "Framing", also den äusseren Umständen, sowie der aktuellen Situation und Anforderung abhängen können. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die bereits in der Ökonomik gewonnen grundlegenden Erkenntnisse nicht zwangsläufig in jeder Situation, also auch nicht auf Finanzmärkten (in vollem Ausmass) Bestand haben müssen.
Um dies überprüfen zu können, bedienen wir uns einer der ältesten Methoden in der Wissenschaft, welche aber in der Finanzwirtschaft noch relativ jung im Gebrauch ist: dem Experiment. Da kollektives menschliches Verhalten auf Finanzmärkten empirisch nur sehr schwer und individuelles Verhalten empirisch praktisch gar nicht messbar ist, stellt die experimentelle Finanzwirtschaft in diesem Forschungsbereich die sinnvollste Methodik dar. Dabei werden beispielsweise Testpersonen in die Rolle von Händlern auf fiktiven computerisierten Aktienmärkten gebracht und beobacht

Liechtensteinbezug

Ein besseres Verständnis von Verhaltensverzerrungen und deren Auswirkungen auf finanzielle Entscheidungen sind für alle Typen von Finanzdienstleistern ein entscheidender Faktor im Kundenkontakt. Nach Abschluss des Forschungsprojekts sind Transferprojekte mit FL-Finanzdienstleistern geplant.

Publikationen

  • Angerer, M., & Szymczak, W. (2019). The impact of endogenous and exogenous cash inflows in experimental asset markets. Journal of Economic Behavior & Organization, 166, 216-238. (ABDC_2022: A*; VHB_3: A)

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  • Shakina, E., & Angerer, M. (2018). Coordination and communication during bank runs. Journal of Behavioral and Experimental Finance, 20, 115-130. (ABDC_2022: A; ABS_2021: 1)

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  • Szymczak, W., & Angerer, M. (2016). Information display and complexity on experimental asset markets. Presented at the Southern Europe Experimental Team’s Meeting, Malta.

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  • Szymczak, W., & Angerer, M. (2016). Information display and complexity on experimental asset markets. Presented at the Nordic Conference on Behavioral and Experimental Economics, Oslo.

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  • Angerer, M., & Szymczak, W. (2016). The endowment effect on experimental asset markets. Presented at the Nordic Conference on Behavioral and Experimental Economics, Oslo, Norway.

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